Teil 1 – Schwarze Magie und Sachaka im Kontext von BDSM
Ich hätte nie gedacht, dass ich dazu jemals einen Artikel schreibe.
Allerdings habe ich festgestellt, dass nicht alles, was für mich offensichtlich ist, auch für andere offensichtlich ist. Und daher möchte ich euch ein wenig über die Hintergründe, warum ich bestimmte Charaktere wie weiterentwickele und was das mit schwarzer Magie und der Kultur der Sachakaner auf sich hat, erzählen.
Ihr könnt jetzt oder auch nach Lektüre dieses Artikels gerne schreiend davonlaufen oder es akzeptieren, denn auch wenn das Thema auf den ersten Blick abschreckend sein mag, habt ihr es, während ihr meine Geschichten gelesen habt, die ganze Zeit über (unbemerkt) inhaliert.
Anlass zu diesem Artikel, der mittlerweile in zwei ausgeartet ist, war ein Review zu ’Der Spion’, das ich vor ein paar Wochen bekommen habe. Seitdem lässt mich dieses Thema nicht mehr los. Ich frage mich, wie viele Leser meine Fortsetzung von ’The Black Magician’ kommentarlos abbrechen, weil sie mit diesen Dingen nicht vertraut sind und sie daher missinterpretieren.
Für meine Fanfictions musste ich mir über diese Dinge Gedanken machen. Alles, was ich aus der Vorlange interpretiere und für die Weiterentwicklung nutze, muss sich logisch in diese einfügen.
In diesem Fall war die Beziehung von Akkarin und Sonea der Ausgangspunkt. Diese findet auf mehreren Ebenen statt, die einander bedingen und die sie zu einer untrennbaren Einheit machen. Schon in den Büchern habe ich die beiden so erlebt. Bei mir ist es noch einmal intensiver, weil sie mein Hauptpair sind. Harmonieren sie auf einer dieser Ebenen nicht, so wirkt sich das zwangsläufig auf die anderen Ebenen aus. Akkarins Vergangenheit ist dabei ein sehr wichtiger Faktor. Das Leben als Sklave und die sachakanische Kultur haben ihn geprägt und auf immer verändert. Und natürlich beeinflusst das ein Beziehungsleben.
In den Büchern erfahren wir übrigens nur, wie diese Beziehung in einer Ausnahmesituation aussieht, die jedoch nicht als Maßstab für eine dauerhafte Beziehung im Alltag genommen werden darf.
In diesem ersten Artikel erkläre ich einige Grundlagen und die Motivation meiner Interpretation, die sehr viel mit dem sachakanischen Setting und schwarzer Magie und der Weiterentwicklung von beidem in meinen Geschichten zu tun hat. In Teil 2 geht es ausschließlich um Sonea und Akkarin, was ich initial in ihren Persönlichkeiten verankert sehe, was sich daraus angetrieben durch den anderen entwickelt und wie ihre Erfahrungen mit Sachaka ihre Beziehung beeinflussen.
Vom Führen und Dominieren – was ist eine D/s-Beziehung?
Eine D/s-Beziehung besteht aus einem dominanten Partner (oft als der Dom / die Domse bezeichnet) und einem submissiven Partner (oft als der/die Sub bezeichnet). Man unterscheidet zwischen reinen Spielbeziehungen und Paarbeziehungen. Bei Paarbeziehungen unterscheidet man außerdem zwischen temporären (nur während des Liebesspiels) und dauerhaften D/s-Beziehungen (24/7). Für Letztere ist D/s ein Beziehungsmodell, weil sie BDSM leben.
Ich glaube, dass vor allem Bücher wie ’50 Shades Of Grey’ das negative Bild von D/s-Beziehungen bei vielen geschürt haben, während BDSM für andere dadurch erst bekannt und attraktiv wurde.
In einer D/s-Beziehung geht es nicht darum, den anderen zu dominieren. Es geht auch nicht um Unterdrückung, häusliche Gewalt oder Freiheitsberaubung. Doms sind keine kontrollsüchtigen Machos und Subs keine grauen Mäuse ohne Selbstbewusstsein oder das „Heimchen am Herd“, wie meine beste Freundin es immer so schön ausdrückt. Sicher gibt es diese auch, aber genau wie in einer Vanilla-Beziehung kann daraus keine gesunde Partnerschaft entstehen. Die Unterwerfung einer submissiven Frau ist kein evolutionärer Rückschritt, sondern ein Akt der Emanzipation und das Einstehen für die eigenen Wünsche und Bedürfnisse.* Und ein Geschenk an denjenigen, dem sie sich hingibt.
In einer D/s-Beziehung geht es um Liebe, Vertrauen und Hingabe.
Damit eine D/s-Beziehung funktioniert, muss sie das ssc-Prinzip (safe, sane and consensual) erfüllen. Häufig werden auch Regeln festgelegt, an die beide Partner sich halten müssen, und ein Safeword. Wichtig ist, dass beide Verantwortung für sich selbst und für den anderen übernehmen und einander vertrauen und respektieren.
Ein guter Dom dominiert nicht, sondern führt. Er missbraucht die Macht nicht, die sub ihm über sich schenkt, sondern nutzt sie zu ihrer beider Erfüllung. Ein guter Dom ist, in gewisser Weise, in auch ein Mentor.
Wie kommt man überhaupt auf die Idee, BDSM-Praktiken in eine Fanfiction zu The Black Magician einzubauen?
Weil ich eine perverse Fanfiction-Autorin bin, die ganz dringend ihre schmutzigen Phantasien ausleben muss.
Artikel zu Ende. Danke fürs Lesen.
Ok, Spaß beiseite.
Als ich ’The Black Magician Trilogy’ und die Vorgeschichte ’The Magician’s Apprentice’ erstmals gelesen habe, sind mir ein paar Dinge förmlich entgegen gesprungen, darunter der Prozess des Magienehmens und das Prinzip der Erfüllung. Beides fängt den Geist von BDSM auf seine Weise ein.
Das Ritual des Magienehmens (insbesondere, wie von den Sachakanern und der frühen Gilde praktiziert) drückt nicht nur eine gewisse Intimität aus, sondern erfordert Vertrauen und Hingabe. Die magische Quelle begibt sich in die Hände ihres Meisters und vertraut darauf, dass dieser ihn nicht tötet. Das Prinzip der Erfüllung ist im Grunde eine romantisierte Meister-Sklaven-Beziehung – ’romantisiert’ deswegen, weil die Realität anders aussieht. Aber dazu später mehr.
Nicht ganz so offensichtlich ist es bei Gedankenlesetechniken und Blutjuwelen, was daran liegt, dass beides in den Büchern häufig missbräuchlich verwendet wird. Blutjuwelen haben das Potential, eine Beziehung zu vertiefen oder zu zerstören. Das freiwillige Teilen von Gedanken erfordert auf seine Weise Vertrauen und Hingabe und wie das Nehmen von Magie Verantwortung bei demjenigen, der die Kontrolle innehat. In den meisten Fällen stellt es jedoch einen tiefen Eingriff in die Privatsphäre dar.
Ich weiß nicht, ob Canavan sich dessen bei ihrer Umsetzung der Sachakaner und diverser schwarzmagischer Praktiken bewusst war, ob sie ihre Umsetzung deswegen bewusst so gewählt hat, oder ob ich der einzige Mensch auf Erden bin, dem das auffällt (was ich mir nicht vorstellen kann). Doch was auch immer ihre Absicht war – mit schwarzer Magie und den Sachakanern hat sie die perfekte Vorlage für eine solche Interpretation geschaffen. Letztendlich spielen ihre Motive jedoch keine Rolle, weil sie für die Bücher selbst nicht relevant sind.
Wie die Realität in den Büchern (und in meinen Fanfictions) aussieht
Sachaka ist eine Gesellschaft aus Meistern und Sklaven und nur jene, die über höhere (schwarze) Magie gebieten, besitzen Macht. Frauen werden grundsätzlich unterdrückt, selbst die Ehefrau eines Magiers ist eigentlich nichts als eine bessere Sklavin. Beziehungen unter Sklaven werden nur bedingt geduldet oder kontrolliert. Der Schritt zu BDSM-Praktiken in intimen Beziehungen ist nicht mehr weit, wenn man sich ins Gedächtnis ruft, dass die sachakanischen Magier es gewohnt sind, Macht und Kontrolle zu besitzen und auszuüben und die Sklaven es nicht anders kennen, als sich ihnen zu fügen.
Allerdings tue ich mich schwer, bei ’meinen’ Sachakanern von BDSM und D/s-Beziehungen zu sprechen, auch wenn ich Canavans Vorlage dementsprechend weiterentwickelt habe. Beziehungen und damit verbundene Sex-Praktiken basieren in den meisten Fällen auf Zwang und das ssc-Prinzip wird verletzt. Was nach Einvernehmlichkeit aussieht, basiert häufig auf emotionaler Abhängigkeit. Sicher gibt es auch Ausnahmen, wenn sich ein Ashaki in seine Sklavin verliebt und diese seine Gefühle erwidert. Nicht jeder sachakanische Magier behandelt seine Sklaven schlecht. Je nach Status ist ein Magier als Meister sogar heiß begehrt, wie zum Beispiel der König. Es wird sicher auch Bettsklavinnen geben, die es erfüllend finden, mit ihrem Meister zu schlafen, zumal mit ihrem Status oft ein verhältnismäßig angenehmes Leben verbunden ist.
And a slave, as they say, doesn’t get to chose his master. His master choses him. Kapitel 48, The Magician’s Apprentice
Dennoch besteht auch hier ein grundsätzlicher Unterschied zu echten D/s-Beziehungen: Die Subs begeben sich nicht freiwillig in die Sklaverei, sondern hatten nie eine Wahl. Sie sind in diesem System aufgewachsen, so dass ihnen bestimmte Denk- und Verhaltensweisen antrainiert wurden. Ihre Meister müssen ihnen keinen Respekt entgegenbringen, sondern können sich nehmen, was und wie sie es wollen, egal ob Sklave/Sklavin damit einverstanden ist.
Auch das Nehmen von Magie ist kein Akt der Freiwilligkeit. Manche Sklaven mag es mit aufrichtigem Stolz erfüllen, ihrem Meister ihre Magie zu geben und dabei für ihn zu sterben, wenn es dessen Leben rettet. Meist wird jedoch nur als freiwillig empfunden, was in Wirklichkeit aus Abhängigkeit resultiert.
Das Prinzip der Erfüllung
In ’The High Lord’ heißt es schlicht
She [the slave girl] explained to me that the slaves considered it an honor to serve a magician. She said the slaves’ sense of honor made their lifes easier to bear. (Kapitel 29, ’The High Lord)
Ausführlicher ist da ’The Magician’s Apprentice’. Hier wird das Prinzip der Erfüllung im englischen Original es als ’state of long-life’ bezeichnet. Wie es im Deutschen heißt, habe ich, um ehrlich zu sein, nie nachgeforscht, weil es mich nicht interessiert hat. In meinen Fanfictions ist immer von Erfüllung die Rede, weil es ein für mich aussagekräftiger Begriff für das ist, was Canavan so umständlich umschreibt:
It [long-life] was a state, slaves said, where you feel satisfied you had lived long enough. When you didn’t feel cheated if you died. You might not have had an easy life, or a happy one, but you’d had your measure. Or had made a difference to the world, even a small one, because you had existed.
He’d [Hanara] known slaves who had said they’d reached that state in under twenty years, and old slaves who still didn’t feel they’d achieved it yet. Some said it came when they’d sired or birthed a child. Some said it happened when they had completed the best work they’d ever done. Some said it was an unexpected benefit of helping another slave. Some even said it came from serving their master well and loyally.
It was said most slaves never felt it. (Kapitel 6, The Magician’s Apprentice)
Das Prinzip der Erfüllung ist mit dieser Definition über das Sklavendasein hinaus gültig. Es beschreibt, wonach jeder Mensch in seinem Leben strebt. Im Zusammenhang mit dem ersten Zitat und speziell im Bezug auf das Leben als Sklave dient es in erster Linie dazu, sich das Leben und das Abhängigkeitsverhältnis zu seinem Meister schönzureden. Es ist nichts als eine Romantisierung.
Ich bezweifle, dass viele Sklaven dieses Prinzip wirklich leben. Hanara, der Sklave aus ’The Magician’s Apprentice’ findet seine Erfüllung nie und bleibt das gesamte Buch über in seiner Denk- und Lebensweise verwurzelt.
Ein Charakter, der das Prinzip der Erfüllung wirklich lebt, ist Takan. Nach Dakovas Tod begibt er sich erneut in die Sklaverei. Im symbolischen Sinne. Er würde niemals freiwillig zu einem solchen Leben zurückkehren. Takan tut dies nicht nur, weil er kein anderes Leben kennt und weil er sich in einer Lebensschuld sieht, sondern auch weil ihn mit Akkarin eine tiefe Freundschaft verbindet. Als Akkarin höhere Magie erlernt, sind sie bereits seit fünf Jahren Freunde und haben viel gemeinsam durchgestanden. Allerdings herrscht nun ein Machtgefälle zwischen ihnen, und auch wenn Takan vielleicht keinen anderen Weg kennt, um seine Freundschaft weiterhin auszudrücken, so müsste er nicht darauf beharren, in Akkarin seinen Meister zu sehen. Denn ein Sklave sucht sich seinen Meister nicht aus. Wie tief Takans Ergebenheit reicht, sieht man unter anderem, als Akkarin und Sonea in ’The High Lord’ nach Imardin zurückkehren, während man an anderen Stellen in diesem Buch die freundschaftliche Vertrautheit zwischen ihnen und Takans Eigenwillen erlebt.
Tatsächlich beharrt Takan mit ziemlicher Sturheit auf diesem Machtgefälle, während Akkarin dem nur nachgibt, weil es grausamer wäre, Takan dazu zu zwingen, sich ihm nicht zu unterwerfen. Das zeigt, dass es für Takan ein Akt der Freiwilligkeit ist. Etwas, das er aus tiefstem Herzen will und das ihn mit Stolz erfüllt. Hin und wieder zieht er Akkarin sogar mit seiner Unterwürfigkeit auf, um ihn zu ärgern (zumindest vermutet Akkarin das).
Blutjuwelen und Gedankenlesen
Sowohl in den Büchern als auch in meinen Fanfictions wird beides meistens missbräuchlich verwendet. Die Sachakaner setzten Blutjuwelen zum Foltern und zur Kontrolle ungehorsamer Sklaven ein. In meiner Fortsetzung sind Blutjuwelen außerdem ein wichtiges Kommunikationsmittel, da auf Grund der Situation mit Sachaka Gedankenrede verboten ist. Das Blutjuwel eines anderen zu tragen, kann jedoch auch die Intimität dieser Beziehung symbolisieren. Damit wird es zu einem Ausdruck von Liebe, Vertrauen und Hingabe. So erhalten bei mir sehr loyale Sklaven hin und wieder ein Blutjuwel, das sich nicht mehr entfernen lässt.
It can end friendship, turn love to resentment, and destroy self-regard. But it can also deepen understanding. (Kapitel 32, The High Lord)
Ich glaube zwar nicht, dass Akkarin am Vorabend der Schlacht von dieser Art des Vertiefens oder Zerstörens einer Beziehung gesprochen hat, doch gerade im Rahmen einer D/s-Beziehung lassen sich Blutjuwelen auf kreative Weise einsetzen. Daher sehe ich in Blutjuwelen im weiter gefassten Sinne auch eine Art schwarzmagischen Ring der O, besonders wenn beide Partner einen tragen. An dieser Stelle im Buch sagt Akkarin übrigens auch, dass sie die Ringe nicht mehr als nötig tragen sollten. Später, in meiner Fortsetzung, wird das anders sein, weil seine und Soneas Beziehung eine Tiefe erreicht hat, in der daraus kein Schaden entsteht und sie verantwortungsvoll mit ihren Ringen umgehen.
(Kleiner Randomfact zum Ring der O: Der dominante Partner trägt den Ring links, der submissive Partner trägt seinen rechts)
Gedankenlesen, Blutjuwelen und das Nehmen von Magie als Ausdruck von Vertrauen und Hingabe lassen sich übrigens hervorragend als Fetisch zweckentfremden, sofern beides einvernehmlich geschieht. Durch Gedankenkontrolle lassen sich Phantasien einfangen und fokussieren und mit dem Partner teilen. Magie kann dem submissiven Partner beim Vorspiel genommen werden, um ihm ein Gefühl von Unterlegenheit zu vermitteln und das ’Spiel’ damit einzuleiten. In ’The Magician’s Apprentice’ wird sogar von einer Sexpraktik berichtet, bei der man dem anderen während des Höhepunktes die Magie nimmt, weil dann die natürliche Barriere gesenkt ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Praktik nicht nur zum Töten eingesetzt wird. Dafür erinnert es zu sehr an andere Praktiken, die man nur mit Vorsicht anwenden sollte, sofern man darauf steht (z.B. Atemreduktion).
Zusammenfassung
Die Trilogie und ihre Vorgeschichte liefern eine hervorragende Vorlage, um die Kultur der Sachakaner im Hinblick auf BDSM-Praktiken und D/s-Beziehungen zu erweitern. Rituale wie das Nehmen von Magie können dabei als eine Erweiterung jener Praktiken oder Fetisch betrachtet werden, sofern Einvernehmlichkeit gegeben ist. Das gelebte Prinzip der Erfüllung idealisiert dabei den/die perfekte(n) Sub.
Allerdings wird in den meisten Fällen das ssc-Prinzip verletzt, da Beziehungen in Sachaka häufig auf Zwang basieren und die verschiedenen Praktiken missbräuchlich eingesetzt werden.
Das heißt nicht, dass es so sein muss. Es heißt nur, dass es von allen möglichen Interpretationen die für mich wahrscheinlichste und überzeugendste ist. Vielleicht liege ich auch völlig falsch, aber dann wäre es nach sechseinhalb Jahren des Schreibens ohnehin längst zu spät, daran etwas zu ändern. Zumal das jetzt kein wirklich großes Thema in meinen Geschichten ist.
Für diesen Artikel habe ich stark verallgemeinert. Nicht alle Beziehungen in Sachaka müssen so funktionieren. Die Kultur mag dies fördern, doch letztendlich hängen sexuelle Vorlieben von vielen Faktoren ab. Umgekehrt haben sind gewiss nicht alle Kyralier so prüde, wie es bei mir immer heißt. Sicher ist es auch eine Frage, wie offen Sexualität gelebt wird, weil davon abhängt, wie viele Personen mit den jeweiligen Praktiken in Berührung kommen, sofern sie nicht instinktiv bereits in diese Richtung tendieren und das für sich umsetzen. Ich könnte mir vorstellen, dass auch einige Elyner Spaß an dem Spiel, das keines ist, hätten – immerhin ist über sie bekannt, dass sie sehr freizügig und exzentrisch sind.
Diese Art von Assoziationen hatte ich in dieser Stärke bis jetzt noch bei keinem anderen fiktiven Volk – egal wie zivilisiert, barbarisch, konservativ oder freizügig – weswegen ich glaube, dass Canavans Umsetzung diese Interpretation triggert. Nicht einmal bei den Vampiren aus Vampire Diares erging es mir so, obwohl besonders das Blutsaugen und die Gedankenkontrolle eine erotische Komponente mit Tendenz zu D/s haben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mir Vampire eher mit Zeitraffer-Sex als harten Praktiken vorstelle.
Vielen Dank fürs Lesen!
Falls ihr Lust habt, meine verquere Denke zu kommentieren: Stimmt ihr mir nach diesem Artikel zu bzw. hattet ihr diesen Eindruck bereits beim Lesen der Bücher? Oder findet ihr das alles fürchterlich weit hergeholt und denkt euch „Die Alte hat sie nicht mehr alle“? Seid ihr schockiert? (Nicht, dass es an meiner Umsetzung noch etwas ändern würde :P)
Links zu weiterführenden Blogartikeln:
- Autorenprobleme: Wie viel Sex verträgt (m)eine Geschichte?
- 50 Shades of Akkarin – Warum Akkarin kein romantischer Held ist
- Über Missbrauchsbezeihungen in Geschichten und die Konsequenzen
- Kamasutra, Bondage & Blümchensex – Worauf steht dein Charakter?
* gilt übrigens auch für submissive Männer, die in diesem Artikel jedoch nicht im Vordergrund stehen.
Liebe Sonea,
ich finde, du hast das hervorragend erklärt. Deiner Meinung bin ich auch. 😉
Ich denke, wenn man sich ein wenig über BDSM informiert und nicht nur SoG gelesen hat, kann man deine Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Man muss schon eine realistische Vorstellung von einer intakten D/s-Beziehung haben, um das Ganze auf Sachaka und Sonea und Akkarins Beziehung übertragen zu können.
Beim ersten Lesen der Bücher wusste ich noch nichts über BDSM und war auch erst 13 oder so. Da konnte so eine Assoziation gar nicht erfolgen. 😀
Liebe Grüße
Lisa
Liebe Lisa,
Dankeschön! Es tut gut zu wissen, dass ich mit meinen verqueren Gedanken nicht alleine bin 😀
Ok, mit 13 sind solche Assoziationen wohl eher schwierig. Ich versuche mir die ganze Zeit vorzustellen, wie das bei mir gewesen wäre, und könnte es nicht genau sagen.
Als ich die Bücher erstmals gelesen habe, war ich 27 und nicht mehr so ganz ahnungslos, allerdings kannte ich die meisten Fachbegriffe auch nicht. Das meiste war mir eher intuitiv bewusst, also auch, was ich hier über schwarze Magie und Sachaka geschrieben habe und auch bei Akkarin und Sonea war das Machtgefälle offensichtlich, wobei ich dafür anfangs keinen Namen hatte. Allerdings ist das auch wiederum ein bisschen schwierig, weil es während ihrer Verbannung ein wenig anders aussieht. Aber dazu mehr im nächsten Artikel.
Ohne die Anzeichen in den Büchern hätte ich dieses Thema in meiner Trilogie nicht auf diese Weise weitergetrieben.
Liebe Grüße,
Sonea
Liebe Sonea,
nein, ich Laufe nicht weg. Ich bin hart im nehmen (wobei das hier gar nicht nötig ist).
Deiner Betrachtung kann ich teilweise folgen. EIn bischen problematischer sehe ich das im Kontext mit der Sklaverei. Nach meiner Meinung hat BDSM immer etwas mit Einvernehmen zu tun – ohne dieses geht es in der Bereich Missbrauch.
Sicher, die Sklaven in Sachaka haben, dadurch das sie nichts anderes kennen und in diese Situation hinein geboren wurden, ein sehr eigenes Verhältniss zu ihrer Rolle. Nichts desto trotz würde ich hier nicht uneingeschränkt „Einverständniss“ hineininterpretieren. Die Frage ist: Wie frei ist der Wille denn, den sie haben? Ich denke nicht sehr frei. Entsprechend geht das „Einverständniss“ und der „Stolz“ eines Sklaven sicherlich häufig in die Richtung eines „Das Beste aus der Situation machen“.
In u100sS durchlebt Akkarin das ja sehr deutlich: Er ist Dakova irgendwann dafür dankbar, das er ihn nicht bestraft. Ich würde die Paralelle dort ziehen: Die Sklaven sind aus reinem Selbsterhalt stolz zu dienen, denn wer will schon gerne sein ganzes Leben das Gefühl haben kein Ziel und keinen Erfolg zu haben.
Sicher gibt es Ausnahmen. Bei Isara bin ich mir nicht ganz sicher wo sie steht. Einerseits beteuert sie immer wieder wie glücklich es sie macht ihrem Meister zu dienen. Andererseits erreicht sie damit das es ihr besser geht als den meisten der anderen Sklaven, von daher ist der Grat zwichen reinem Selbstzweck und echter Befriedigung sehr schmal. Takana ist ein Sonderfall. Er macht etwas, das er in der Tat gerne macht und für das er auch Lob (und nicht nur keine Strafe) von seinem Meister und dessen Gästen bekommt. Gleichzeitig wird er von seinem Meister beschützt. Abgesehen davon das er keinen Lohn bekommt scheint mir seine Situation schon eher der eines angestellten Dieners zu gleichen, was er ja bei Akkarin auch nahtlos weiterführt, obwohl er es nicht müsste. Er mag Akkarin, und arbeitet (dient) gerne für ihn. Das gibt ihm den sicheren Rahmen den er kennt – und er weiß das er von Akkarin keine Willkür befürchten muss, wessen er sich bei Dakova ja nie 100% sicher sein konnte.
Kommen wir zu Akkarin/Sonea. Hier handelt es sich ganz klar um eine Dom/Sub Beziehung. Spätestens seit DBDSM ist das ganz klar, vorher war es erahnbar. In wieweit Akkarin hier letztlich wirklich von seinen Erlebnissen in Sachaka beeinflusst ist finde ich schwer zu beurteilen. Laut u1000sS war er ja vorher ein eher eingebildeter, von sich selbst eingenommener Typ. Auch als solcher wäre der Hang zur Dominanz ja schonmal zumindest begünstigt.
Ich bin mal gespannt was dein zweiter Teil offenbahrt.
Liebe Grüße
Dorrien
Hallo lieber Dorrien,
Ach das beruhigt mich doch! 🙂 Naja, NOCH ist es nicht nötig, aber noch ist bei dem von dir bis jetzt Gelesenen (und auch in dem, was bis jetzt online steht) nicht viel passiert 😛 Gerade was Akkarin und Sonea betrifft, so stehen die beiden noch am Anfang ihrer Beziehung. Ich finde die beiden im Spion auch um ehrlich zu sein ziemlich ’süß’. Aber dazu mehr in Teil 2 dieses Artikels.
Genau deswegen habe ich geschrieben, dass ich mich bei den Sachakanern schwertue, wirklich von BDSM zu sprechen, auch wenn die Praktiken etc. vorhanden sind und ich diese Elemente bewusst in ihre Kultur und Lebensweise eingebaut habe. Denn es fehlt die Einvernehmlichkeit. Selbst, wenn ein Magier Meister romantische Gefühle für seine Sklavin hegt, sie gut behandelt und nicht dazu zwingt, mit ihm ins Bett zu gehen, ist die Einvernehmlichkeit nur bedingt. Eben weil die Sklaven allein auf Grund ihrer Erziehung und Denkweise gar nicht so frei sein können. Und weil sie sich nicht aussuchen können, mit wem sie ins Bett gehen.
Es mag Fälle geben, die nach Einvernehmlichkeit aussehen, doch selbst dann ist es keine echte, weil die Sklaven keine Wahl haben und ihre Denk- und Verhaltensweise ihnen anerzogen ist.
Ich hoffe, dass das in dem Artikel deutlich geworden ist. Die Sachakaner selbst romantisieren das Ganze ein bisschen, zum einen, weil es ihre Lebensweise ist, zum anderen, um es den Sklaven schmackhafter zu machen (Stichwort: Für sie ist es eine Ehre, einem Magier zu dienen).
Ich sehe das auch so, dass der Stolz häufig aus Selbsterhalt resultiert. Doch ich kann mir vorstellen, dass er auch durch das System anerzogen ist. Aber damit wären wir dann irgendwann bei einer philosophischen Grundsatzfrage, wie frei der Wille eines jeden Menschen überhaupt sein kann, weil unser Denken und Handeln immer durch unsere Erziehung, Kultur und andere äußere Einflüsse mitbestimmt wird. Und selbst wenn diese nicht gegeben wären, könnten wir noch immer Sklaven unserer eigenen Natur sein.
Bei Isara ist es schwierig, ja. Sie war jung genug, um entsprechend geformt zu werden, als Dakova sie geraubt hat und allein durch die Tatsache, dass er sie entführt hat, ist ganz sicher auch viel Selbsterhaltung mit ihm Spiel. Andererseits ist Sex auch eine mächtige Waffe, mit der sie über die Zeit eine emotionale Bindung zu Dakova erhalten hat. Selbst wenn sie keine echte Zuneigung für ihn empfindet, ist es möglich, dass sie bis zu einem gewissen Grad einfach nur Spaß im Bett hat. Aber dazu müsste man sich das Verhältnis der beiden genauer ansehen, weil auch hier wieder verschiedene Faktoren gegeben sein müssen. Was ich jedoch darüber sagen kann, ist dass Dakova sie nicht so behandelt, dass sie ihn aufrichtig lieben könnte. Bei Akkarin ist das anders, weil er der erste Magier ist, der nett zu ihr ist. Allerdings stellt sich auch hier wieder die Frage, wie stark sich ihr Verliebtsein mit ihrer Erziehung zur Sklavin und der damit verbundenen Denkweise vermischt.
Takana hat in dieser Hinsicht wirklich Glück. Er ist talentiert genug, dass er Bestrafungen von Dakova nur selten fürchten braucht. Wobei sein Talent zum Teil auch wieder aus Selbsterhaltung resultiert. Im Buch heißt es einmal, dass Dakova Takan nur solange behalten hat, weil er so gut kocht. Unter jemandem, den er nicht fürchten muss, würde er sein Talent noch mehr entfalten, wie er es später bei Akkarin tut.
Ich hatte überlegt, im Rahmen dieses Artikels von platonischer D/s-Beziehung zu sprechen, fand das dann jedoch nicht passend, weil Akkarin sich nur darauf einlässt, weil Takan ihm keine Wahl lässt und er seine Autorität für ihr Verhältnis nicht (oder nur ganz selten) nutzt. Zumindest ’mein’ Akkarin hadert dafür zu sehr damit und das ist auch das, was ich aus den Büchern herauslese.
Zu Akkarin und Sonea:
Es geht mir auch so, dass es in den Büchern schon erahnbar war, was auch mit zu meiner Weiterentwicklung geführt hat. Allerdings merkt man es eher, bevor sie zusammenkommen, wohingegen sich das Machtgefälle zwischen ihnen ab ihrer Verbannung allmählich auflöst, zum Ende hin jedoch wieder ein wenig zurückkehrt. Meiner Meinung nach ist es dort eher eine latente Tendenz, was auch daran liegt, dass sie sich die meiste Zeit in einer Ausnahmesituation befinden. Aber gefühlt, ja.
Darf ich fragen, wo du in den Büchern die Anzeichen siehst?
Bei Akkarin kommen verschiedene Dinge zusammen, die seine Neigung zur Dominanz unterstützen. Einiges dazu hatte ich bereits in einem anderen Artikel nur über ihn angedeutet. Aber eine gewisse Grundvoraussetzung/Tendenz muss bei ihm vor Sachaka vorhanden gewesen sein. Aber dazu mehr im nächsten Artikel. Ich denke, dieser und das Weiterlesen von U1000sS und der Trilogie werden dir deine Fragen beantworten.
Vielen Dank für deinen Kommentar und liebe Grüße,
Sonea
Hallo liebe Sonea,
Ich denke die Frage, wie “einvernehmlich” ein Verhalten ist respektive wie es denn um die „Freiheit“ des eigenen Willen steht ist nicht mal so philosophisch wie es zunächst scheinen mag. Sicherlich prägt die Erziehung massiv, aber es bleibt die Frage in wieweit man denn überhaupt die Möglichkeit hat aus diesen Grenzen auszubrechen. Dieses lässt sich in der Regel ja, zumindest von außen, recht gut beurteilen. Eine Selbstbewertung ist hier häufig gar nicht möglich – insbesondere wenn wir uns die Situation anschauen in denen die Sklaven sind.
Diese sind ja durchaus in einem Zwist: Selbst wenn sie sich bewusst machen das sie unterdrück sind, so würde Ihnen diese Erkenntniss bestenfalls nichts bringen, vermutlich wahrscheinlicher noch selber schaden und ihnen ihre missliche Lage dauerhaft gewahr machen.
Das gilt denke ich auch für Isara. Sie hatte von klein auf gar keine andere Option – und offensichtlich war sie clever genug das zu erkennen und hat entschieden sich dem zu fügen (zumindest nehme ich sie nicht als eine dumme Person wahr die es nicht besser weis). Wie du richtig schreibst behandelt sie Dakova nicht als eine Partnerin, sondern deutlich als Bettsklaving. Da KANN keine echte Liebesbeziehung entstehen. Ich sehe ehrlich gesagt nicht das Isaras Erziehung in diese Richtung einen wirklichen Einfluss auf ihre Beziehung zu Akkarin hat – zumindest nicht in einer Art die sie gefühlt dazu verpflichen würde. Wäre dies der Fall, so müsste sie meiner Meinung nach schon etliche Tächtel-mächtel mit anderen Sklaven gehabt haben, und das hat sie offensichtlich nicht. Was sicherlich eine Rolle spielt ist Neugier, denn immerhin erfährt sie ja das erste mal echte Zuneigung.
Bei Akkarin/Takana stimme ich dir zu. Dies ist in meinen Augen KEINE D/S Beziehung, da sie eben nicht beidseitig so gewollt ist. Takana will es so, und Akkarin lässt ihn halt gewähren. Ganz im Gegenteil hat er ja versucht ihm diese Demutshaltung abzugewöhnen und macht sich auch immer mal wieder lustig darüber. Es fehlt entsprechend an der D-Komponente.
So, nun aber zu der kritischen Frage Akkarin/Sonea und D/S. Ich möchte nochmal betonen das du die Bücher sicher erheblich besser kennst – ich habe sie erst einmal gelesen. Das deutlichste Zeichen ist für mich das Sonea darauf besteht mit Akkarin in die Verbannung zu gehen. Hier geht der Ansatz zum D/S zwar erstmal nur von Sonea aus, aber es ist denke ich ja natürlich das eine Seite damit irgendwann anfängt. Akkarin fügt sich dann in die D-Rolle indem er die Verantwortung übernimmt die Sonea ihm aufdrängt. Obwohl – immerhin hat er sie ja vorher schon zu seiner Novizin gemacht – ohne das Sonea das wollte. Es muss ihr also schon recht früh etwas an ihr gelegen haben. Ob er jetzt selber erwartet in was für eine Richtung sich das entwickeln wird ist schwer zu sagen.
Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, vieleicht war das der Grund warum Akkarin im Original sterben musste. Trudy hat möglicherweise erkannt in was für eine Richtung sich diese Beziehung entwickelt – und entschieden das sie die Charaktere nicht soweit verbiegen will das sie zur Zielgruppe passen (die offizielle Altersempfehlung liegt ja bei 13+).
Das ist natürlich reine Spekulation.
Liebe Grüße
Dorrien
… noch immer gespannt auf den zweiten Teil des Blogeintrags …
Hallo Dorrien,
Ich meinte mit philosophisch das mit dem freien Willen nicht speziell auf Sklaverei bezogen, sondern auf Menschen im Allgemeinen. Wir werden von so vielen Einflüssen geprägt, dass die Beurteilung, ob etwas nach freiem Willen geschieht oder man nur denkt, man würde aus freiem Willen handeln, oft nicht möglich ist. Von außerhalb des Systems, ja. Aber zum Beispiel auf unsere Welt bezogen, wird das schwierig, weil wir selbst Teil eines Systems sind. Häufig handeln wir mit diesem konform oder rebellieren dagegen, aber auch dann sind unsere Aktionen durch das System in gewisser Weise bedingt.
Bei den Sklaven ist es natürlich noch viel extremer, weil sie in einem System leben, das ihnen so gut wie keine Möglichkeiten zum selbstbestimmten Handeln bietet. Ich gebe dir damit recht, dass Isara keine Liebe für Dakova empfinden kann. Ich wollte darauf hinaus, dass sie durch alles, was er mit ihr getan hat, allenfalls eine verdrehte Form dessen empfinden kann, weil er unter anderem durch Sex Möglichkeiten hat, um sie emotional an sich zu binden. Liebe wird daraus ganz sicher nicht entstehen.
Naja, Akkarin ist ein Magier, auch wenn er im Augenblick ein Sklave ist. Isara wird wie allen sachakanischen Sklaven anerzogen, dass es eine Ehre ist, einem Magier zu dienen und selbst, wenn sie einander weitgehend auf Augenhöhe begegnen und sie wirklich aufrichtige romantische Gefühle für ihn hegt, wird diese Tatsache immer in ihrem Hinterkopf weiterexistieren (Stichwort „Ich wünschte, du wärst ein höherer Magier“). Würde Akkarin höhere Magie erlernen und Isara dann noch am Leben sein, so würde sie sich ihm unterwerfen, weil sie es nicht anders kennt – zum Teil, weil es ihr anerzogen ist, zum Teil aus Liebe. D Ich denke nicht, dass sie das wirklich auseinanderhalten kann.
Nur, dass ich die Bücher so gut kenne und auseinandergenommen habe, heißt leider nicht, dass ich immer genau benennen könnte, was ich zwischen den Figuren wahrnehme. Ich denke auch, dass die Stelle, an der Sonea entscheidet, mit ihm in die Verbannung zu gehen, in dieser Hinsicht bemerkenswert ist, wobei es vorher schon anfängt, als sie sich ihm anschließt. Nur bei der Anhörung wird es wirklich deutlich. Das ist mir schon beim ersten Lesen aufgefallen. Irgendwo auf dem Weg nach Sachaka denkt sie daher, dass sie Takan ersetzt hat und ob sie Akkarin ergeben ist (was sie vor sich jedoch abstreitet, weil sie den Gedanken für absurd hält/nicht wahrhaben will). Allerdings wird Akkarin hier die Dom-Rolle wie bei Takan aufgedrängt, obwohl du schon recht hast, einer muss den Anfang machen. Eigentlich hat er sie schon unfreiwillig übernommen, als sie seine Novizin wurde, weil es für ihn keine gute Alternative gab. So wie ich es beim Lesen erlebe, fängt er erst damit an, gerne Soneas Mentor zu sein bzw. auch Stolz für sie zu empfinden, als sie anfängt, sich gegen Regin zu wehren.
Ich denke, dass das Machtgefälle, was initial zwischen ihnen herrscht, das D/s schon in gewisser Weise vorgibt bzw. fördert. Sie sind es gewohnt, dass es da ist. Mehr daraus machen können sie allerdings erst später und da bin ich der Überzeugung, dass das von Akkarin ausgeht, nachdem Sonea durch ihr früheres Verhalten ihn dazu veranlasst, es zu wagen.
Offiziell behauptet Canavan, dass sie Akkarin getötet hat, weil sie kein Happy End schreiben wollte und mit Sexualität etc. geht sie ja ohnehin schon fast übervorsichtig vor. Aber deine Theorie würde sich mit meiner ergänzen, dass ihr Akkarin als Figur beim Schreiben über den Kopf gewachsen ist und es zu kompliziert wurde, die Geschichte mit ihm fortzuführen. Nicht nur in Bezug auf Sonea. Besonders in ’The High Lord’ nimmt er an Komplexität stark zu. Andererseits widerspricht das wieder den übrigen BDSM-Elementen, die sie (ob beabsichtigt oder nicht) einbringt und der Tatsache, dass sie sich an andere sensible Themen wie Homosexualität und Mobbing heranwagt. Aber vielleicht war ihr das dann doch zu heikel.
Wahrscheinlich habe ich beim Antworten die Hälfte von dem, was ich sagen wollte, vergessen, aber nun gut 🙂
Liebe Grüße,
Sonea
PS: Sobald ich dazu komme und meine Gedanken geordnet habe, wahrscheinlich irgendwann nächste Woche. Aber ich muss dich vorwarnen, der Buch-Dorrien kommt dort nicht so gut weg 😉
Aloha,
Bei den Büchern hatte ih den Gedanken nur ganz flüchtig, aber IG fand es in deinen fanfiktions von Anfang an stimmig.
Das einzig schockierende an dem Artikel für mich ist die tatsächliche Ausführlichkeit. .. wobei schockierend nicht das richtige Wort ist, beeindruckend trifft es vielleicht ehr.
Nun Ja was bdsm und ds Beziehungen sind wusste ich auch vorher aber die vielen Hinweise aus den buchenr hier noch mal gebündelt zu sehen hat schob was.
Beim lesen war ich die ganze zeit am nicken, gedanklich „ja das stimmt“ „oh richtig das war ja auch“ und so ^^
Viel interessanter wird wohl aber Teil 2
Freue mich schon darauf
Lieben Gruß
Helena (die nihts schreiend weglaufen ? Ganz im gegenteil:) )
Hallo liebe Helena,
Danke, dass du mir zustimmst! Ich dachte wirklich lange, ich wäre damit allein auf der Welt. Zugleich habe ich auch einfach keine Lust mehr, immer wieder um den heißen Brei zu reden, nur weil ich Angst habe, ich könnte die Leser verschrecken, bloß weil ich ein paar Dinge beim Namen nenne (als ob das etwas ändern würde). Entweder man liest meine Geschichten und kommt damit zurecht oder man kommt mit der Thematik an sich nicht klar, aber da helfen dann auch alle Erklärungen nicht.
In den Büchern finde ich es auch um ehrlich zu sein, schwerer greifbar als wie ich das bei mir handhabe. Zumindest, was Akkarin und Sonea betrifft, während alles um Sachaka und schwarze Magie offensichtlicher ist. Deswegen tue ich mich gerade auch ein wenig mit Teil 2 des Artikels schwer, weil ich versuche, die Eindrücke und individuellen Wahrnehmungen zwischen den Zeilen der Bücher in Worte zu fasse, wo es wirklich um die Charaktere geht. In den Büchern ist es da, sonst wäre ich nicht sofort darauf angesprungen. Aber es ist nicht so richtig greifbar, weil Canavan bei der Beziehung von Akkarin und Sonea nicht so ins Detail geht und sie die meiste Zeit über ganz andere Probleme haben. Ich kann dagegen schon deutlicher werden bzw. tue es automatisch, weil sie so zentral für die Handlung sind 🙂
Liebe Grüße,
Sonea
PS: Das ist gut zu wissen. Ich werde es Teil 2 berücksichtigen 😛