Ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thema etwas schreiben soll, weil es mich inzwischen seit mehr als einem Jahr beschäftigt. Nachdem ich dazu heute jedoch eine Twitterdiskussion gestartet habe, bei der ich wieder einmal Schwierigkeiten hatte, mein „Problem“ in 140 Zeichen zu fassen, ließ es sich dann jedoch nicht mehr aufhalten. Im Laufe des Tages habe ich versucht zu ergründen, warum ich mich im Bezug auf das Autorendasein so sehr als Außenseiter empfinde und warum ich häufig regelrecht darunter leide.
Dieser Artikel soll übrigens nicht zerreden, was mehrere liebe Menschen heute mit viel Geduld und Nachsicht versucht haben, mir beizubringen, sondern einfach nur beschreiben, wie es mir auf meinem einsamen Posten „Chaos-Discovery-Autorin-die-Fanfictions-wie-ein-Fantasyepos-schreibt“ ergeht.
Nämlich scheiße.
Schon solange ich denken kann, habe ich Probleme damit, mich in einer Gruppe nicht als Außenseiter zu fühlen. In glaube, dass meine Hochsensibilität und meine Introvertiertheit mir da häufig einen Strich durch die Rechnung machen, wo andere einfach drüber wegsehen würden. Aber wenn man HSP ist, dann ist alles per Definition erst einmal schwerer, herausfordernder und komplizierter.
Häufig liegt ist es so, dass ich nicht in eine Gruppe, zu der ich jedoch aus irgendwelchen Gründen gehöre, hineinpasse. Oder dass ich scheinbar hineinpasse und natürlich merke ich das. Irgendwie habe ich darüber die Kunst, mich in einer Gruppe einsam zu fühlen, perfektioniert.
Aber es ist auch nicht immer so. Zum Beispiel in meinem Brotjob. Ich bin keine Informatikerin, ich bin in die Softwareentwicklung quereingestiegen. Aber ich fühle mich damit nicht als Außenseiterin, weil sehr viele meiner Kollegen Quereinsteiger sind. Ich bin nerdiger, als die Mehrheit, aber nicht so nerdig, wie einige andere. Ich bin ein wenig kauzig und intro (zum Teil auch weil ich HSP bin), aber das sind andere auch. Auch fühle ich mich nicht als Außenseiter, weil ich weniger Erfahrung als die Entwickler habe, die schon länger dabei sind, tatsächlich fühle ich mich als das lernwütige „Küken“ sogar sehr wohl. Und ich fühle mich auch nicht als Außenseiter, weil die meisten Entwickler männlich sind, zumal ich mich in Männerdomänen von Natur aus wohler fühle. Insgesamt bin ich mich dort einfach angekommen. Ich gehöre dazu und bewahre mir zugleich meine Individualität, die von den anderen Mitgliedern der Gruppe akzeptiert wird.
Das nur, um zu verdeutlichen, dass ich nicht immer der Außenseiter bin oder ich irgendeine latente Neigung dazu habe, mich selbst zum Außenseiter zu machen. So masochistisch bin ich dann auch nicht.
In einer Gruppe, die meinen Interessen und Vorlieben entspricht, möchte ich einfach nur dazugehören und meine Individualität bewahren. Also trotzdem gegen den Strom schwimmen, so wie ich es immer tue. Auf eine akzeptierte Weise.
Als Fanfiction-Autorin habe ich meinen Platz jedoch noch nicht gefunden. Ich gehöre zu keiner Gruppe so richtig. Weder zu den Fanfiction-Autoren, noch sehe ich meinen Platz in der Welt der ’richtigen’ Autoren. Durch meine ganzen Twitter-Kontakte und die Bekanntschaften im NaNoWriMo ist mir das erst wirklich bewusst geworden. Sie alle sind superliebe Menschen, die ich sehr schätze, nur tut keiner von ihnen das, was ich tue. Entweder sie schreiben richtige Bücher, schreiben Bücher und Fanfictions oder sie schreiben nur Fanfictions. Letzteres jedoch nicht in dem Extrem, in dem ich es praktiziere.
Mit dem, was ich schreibe, wie ich schreibe und das in diesem ganzen Ausmaß, bin ich weder Fisch noch Fleisch. Ich schreibe meine Fanfictions so, als würde ich an einem riesigen Fantasy-Epos inklusive Nebenerzählungen, Prequels, fiktiven Sprachen und Worldbuilding arbeiten. Das ist toll und das macht jede Menge Spaß und meine Leser freut es obendrein auch. Ich mache das nicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen, weil ich unfähig wäre, etwas Eigenes zu schreiben oder weil ich hoffnungslos an Realitätsverlust leide – nein, ich tue das, weil ich das schreiben will. Weil es das ist, wofür ich brenne. Je mehr ich mich in dieser Welt suhle, desto mehr Ideen bekomme ich, um diese weiter zu gestalten und die Charaktere neue Abenteuer erleben zu lassen. Und deswegen hat eine Fanfiction, die ursprünglich eine zweite Chance für mein Hauptpair bedeuten sollte, überhaupt erst derartige Ausmaße annehmen können.
Ich will mit dem Schreiben kein Geld verdienen, sondern einfach nur das schreiben, was mich bewegt. Ich will das Universum und die Figuren darin ihre Abenteuer erleben lassen, Prequels schreiben und Lücken füllen. Würde ich eine eigene Fantasywelt erschaffen, würde ich genau dasselbe tun, weil ich es liebe, wenn andere Autoren das tun und so etwas gerne lese und in diesen Welten schwelgen mag. Aber es interessiert mich für den Augenblick einfach nicht. Inzwischen habe ich mehrere Länder und Kulturen, die im Original nur am Rande vorkommen, für meine Zwecke ausgearbeitet, die Flora und Fauna erweitert und diverse neue Figuren erschaffen.
Ich kenne niemanden, der auf diese Weise Fanfictions schreibt. Wirklich niemanden.
Und damit fühle ich mich wie ein Außenseiter, wie ein Alien.
Wenn ich das anderen Menschen erzähle, sind diese häufig erstaunt, wie man wegen einer Fanfiction so viel Aufwand betreiben kann. Was nicht heißen soll, dass andere Fanfiction-Autoren nicht mit Herzblut bei der Sache sind oder viel Arbeit investieren. Doch irgendwie ist es bei mir anders, extremer.
In der Anfangszeit auf FF.de war ich häufig im Forum unterwegs, hatte jedoch bald den Eindruck, nicht so richtig dorthin zu passen. Weder mit meinen Ansichten noch mit meiner Schreibe, die damals schon exzessive Ausmaße hatte. Die Ansichten zu Fandomfragen und Autorenproblemen resultieren zum Teil aus meiner Schreibe, zum Teil kommen sie jedoch auch daher, dass ich mit Anfang 30 ein gutes Stück über dem Altersdurchschnitt der meisten Fanfiction-Autoren bin. Darüber hinaus bin ich mit dem teils herrschenden Umgangston und der mangelnden Akzeptanz gegenüber anderen Meinungen nicht zurechtgekommen.
Zwar gibt es Fanfiction-Autoren, die mehrere Geschichten zu einem Headcanon haben, aber nichts in dieser Komplexität. Also zog ich mich wieder zurück, weil ich Angst hatte, für arrogant gehalten zu werden, oder dass man mich schief anschaut, weil das alles doch eh keiner lesen will und weil es langweilig wird, wenn man immer weiterschreibt, weil man sich nicht von der Welt und den Figuren trennen will.
Zumindest liefen viele Forendiskussionen in diese Richtung und ich muss ehrlich sagen, dass einige mich schlichtweg verunsichert haben. Denn damals hatte ich nur sehr wenige Leser, wusste aber bereits, dass meiner ersten Trilogie eine zweite Trilogie folgen wird, während ich zugleich inspiriert von Wettbewerben anfing, den Canon durch Kurzgeschichten aufzufüllen und diese meinen Headcanon erweiterten. Da können Sätze wie „das liest doch irgendwann eh keiner mehr, weil es immer nur dasselbe ist“ die eigenen Pläne in ziemliche Zweifel stürzen. Dass ich weitergemacht habe, liegt einzig daran, dass ich das schreibe, was ich für meine Glückseligkeit schreiben will.
Bis heute konnte ich daher in der Fanfiction-Welt niemanden finden, mit dem ich mich über die Dinge austauschen konnte, die mich in Bezug auf das Schreiben beschäftigen.
Im vergangenen Jahr habe ich es einmal bei einer Autorencommunity versucht. Sie hatte sich Toleranz gegenüber jeder Art des Schreibens auf die Fahnen geschrieben, so dass ich dachte, dort als FFler gut aufgehoben zu sein, doch nach nur wenigen Wochen war ich dort wieder weg. Auch dort schrieb irgendwie niemand ausschließlich Fanfictions und ich hatte das Gefühl, in Diskussionen immer außen vor zu sein. Alleine dadurch, dass ich bei meinen Antworten ständig zwischen Canoncharakteren und OCs, Original und Weiterentwicklung unterscheiden musste, erhielt jeder meiner Beiträge ein Fanfiction-Stigma. Wenn man der einzige reine Fanfiction-Autor in der Gruppe ist, ist das ein sehr unangenehmes Gefühl. Auch wenn jemand ein Problem oder eine Frage hatte, konnte ich meine Antworten nie so formulieren, als kämen sie aus einem Schreibratgeber, weil ich zum einen Discovery Writer bin und zum anderen HSPler, weswegen bei mir beim Schreiben vieles über die Gefühlsebene läuft. Dadurch wurde meinen Beiträgen kaum Beachtung geschenkt und ich fing an, mich ausgegrenzt zu fühlen. Und das, obwohl ich seit Jahren schrieb, und mich daher nicht gerade als unerfahren oder erfolglos sah. Ich hatte das Gefühl, nicht helfen zu können oder das meine Hilfe nicht erwünscht ist.
Als meine Bewerbung für das zu der Community gehörende Schreibmagazin ohne Begründung abgelehnt wurde, war ich dann endgültig weg. Bis heute kenne ich nicht die Gründe für die Absage, doch dass ich in meiner Bewerbung unter anderem damit warb, wie ich aus der Sicht eines Fanfiction Autors Artikel für andere Autoren schreiben und das Magazin bereichern könnte, könnte den Ausschlag gegeben haben.
Aus Unsicherheit und Angst habe ich nie nachgefragt. In meiner Vorstellung lag es entweder an der Tatsache, dass sie keinen Fanfiction-Autor in ihrem Team (was ich in einem Autorenmagazin als engstirnig empfinde) wollten oder dass sie mich deswegen schlichtweg für arrogant hielten. Seitdem habe ich jedoch keinen zweiten Versuch bei einer anderen Autorencommunity gewagt, auch wenn manche ziemlich cool klingen und für etwas stehen, was ich auf der Stelle so unterschreiben würde. (Dass ich stattdessen Artikel für das Schreibmeer schreiben darf, ist mehr als nur eine glückliche Fügung.)
Wo ich auch hinkomme, passe ich als Chaos-Discovery-Autorin-die-Fanfictions-wie-ein-Fantasyepos-schreibt nicht rein. Die Angst davor, für das, was ich bin, für arrogant gehalten zu werden, ist da. So auch die Angst, oder dass andere auf mich herabsehen, weil es trotz allem nur Fanfictions sind, oder mich für verrückt oder an Realitätsverlust leidend, weil ich seit Jahren nichts andere tue und meine Arbeit eher Ausmaße eines Fantasyepos hat. Und das nur, weil ich genau das einfach nur schreiben will. Ich will weder für einen Sonderling noch für etwas Besonderes gehalten werden, denn das rückt mich beides auf eine Position, auf der ich nicht sein will. Ich will einfach nur dazugehören und mir meine Individualität bewahren können.
Nur scheint irgendwie, alles was ich als Autorin bin, dem zu widersprechen.
Meine ganze Arbeitsweise ist sehr … eigensinnig. Gefühlt jeder um mich herum nutzt Schreibratgeber, ist mindestens in einer Autorencommunity, hat ein vernünftiges Schreibprogramm, plant seine Geschichten, geht auf Messen etc.
Und was mache ich?
Ich plane nicht, sondern schreibe drauflos, unterbrochen von Phasen, in denen ich Plotideen notieren muss, bevor ich sie aufschreiben kann oder um meine häufig wirren Gedanken zu ordnen, die ich oft nicht einmal selbst verstehe. Häufig schreibe ich nicht einmal chronologisch, sondern die Szenen, die mich gerade anfixen. Ich habe kein Schreibprogramm wie Papyrus etc. mit tausend nützlichen Features, die einem Arbeit abnehmen, sondern schreibe mit Open Office jedes Kapitel ein Dokument und habe sonst nur eigene Dokumente für Plotideen und Todo-Listen. Für storyübergreifende wichtige Infos und Fakten habe ich eine Pinnwand des Wahnsinns, die inzwischen nicht mehr aktuell ist und von meinen Katzen malträtiert wurde. Für alles Weitere ist Strg+F mein Freund, zumal ich häufig ungefähr weiß, in welchem Kapitel etwas stand. Meine Arbeitsweise ist unorganisiert und chaotisch. Sogar wenn ich überarbeite. Würde man mir von einer solchen Person erzählen, würde ich denken „das kann doch nur schiefgehen“. Tipps von einer solchen Person würde ich vermutlich mit Vorsicht genießen. Inzwischen bin ich deswegen selbst zögerlich im Geben von Tipps, weil ich den Eindruck habe, dass andere das besser können.
Auf Messen, die anscheinend Treffpunkte für Autoren sind, gehe ich übrigens auch nicht. Zum einen verkaufe ich keine Bücher, für die ich dort werben könnte, zum anderen sind mir die Kosten schlichtweg zu hoch, um mich für einen oder mehrere Tage einer Reizüberflutung aus Menschen, Geräuschen und Eindrücken auszusetzen. Ganz besonders, wenn ich dann auch Menschen treffe, die ich nur aus dem Internet kenne, was mich zusätzlich aufputschen und überfordern würde. Diese würde ich dann lieber auf anderem Wege kennenlernen.
Das alles sind Dinge, durch die ich mich zusätzlich als Außenseiter fühle. Wahrscheinlich ist das einer der Punkte, wo mir meine Hochsensibilität einen Strich durch die Rechnung macht.
Ich glaube nicht, dass alle deswegen schlecht über mich denken oder auf mich herabsehen, zumindest nicht jene, mit denen ich darüber diskutieren konnte, wofür ich diesen lieben Menschen an dieser Stelle von ganzem Herzen danken möchte <3 Ich möchte ihnen für ihre Geduld mit mir danken und dafür, dass sie versucht haben zu verstehen, was ich in 140 Zeichen nicht ausdrücken konnte. Ich weiß nicht einmal, ob ich es mit diesem Blogartikel kann.
Dieses Außenseiter-Gefühl ist ein Gefühl, das einfach da ist und das durch meine Beobachtungen und meine langjährigen Erfahrungen als Außenseiter in einer beliebigen Gruppe gestützt wird. Manchmal denke ich sogar, weniger Wert zu sein, bloß weil ich ’nur’ Fanfictions schreibe, egal wie sehr ich mir dafür den Arsch aufreiße. Weil es doch nie etwas völlig Eigenes sein wird. Unabhängig davon, ob ich überhaupt etwas Eigenes schreiben will.
Und nein, ich will jetzt nichts darüber hören, wie toll meine Geschichten doch sind.
Ich will nicht mit der Masse mitschwimmen, noch will ich mich mit anderen vergleichen. Ich habe schon immer mein eigenes Ding gemacht. Ich will dazugehören, mir meine Individualität bewahren, aber ich selbst bleiben und nicht herausstechen, weil mir das unangenehm ist. Dann fühle ich mich wohl und sicher. Im Bezug aufs Schreiben ist es nichtsdestotrotz extrem, weil ich das Gefühl habe, auf unerfreuliche Weise herauszustechen wie in keiner anderen Gruppe von Gleichgesinnten.
Ich merke einfach, dass ich bei vielen Dingen nicht mitreden oder keinen konstruktiven Beitrag leisten kann, weil ich eben eine Chaos-Discovery-Autorin-die-Fanfictions-wie-ein-Fantasyepos-schreibt bin.
Ich habe keine Ahnung, ob sich das jemals bessern wird. Ich habe nur das Gefühl, meinen Platz in der Autorenwelt noch nicht gefunden zu haben. Und ich wäre dankbar, würde ich jemanden finden, der seine Fanfictions in demselben Extrem schreibt, wie ich. Denn dann wüsste nicht, dass ich mit dieser Sache nicht alleine auf der Welt bin.
Ich möchte dich gerade einfach nur knuddeln.
Mein Twitter war zu sehr mit Folter beschäftigt, sodass ich das einfach nicht mitbekommen habe und jetzt tut es mir leid :(.
Aber ich möchte dich einfach daran erinnern, wie wir zwei mal zufällig festgestellt haben, dass wir eine relativ ähnliche Arbeitsweise haben. Auch wenn ich inzwischen ein Schreibprogramm habe, um dem Chaos halbwegs zu begegnen.
So exzessiv wie du schrieb ich Fanfictions, als ich jünger war. Da hatte ich irgendwie meine Hauptfanfiction, ein Prequel und ein Sequel, an denen ich gleichzeitig schrieb und die an die Welt von „Harry Potter“ mal eben eine komplette weitere Welt rangepappt haben.
Woran es scheiterte?
Ich fing an, das zu schreiben, als ich noch keine 15 war. Natürlich stand das Konstrukt auf unfassbar wackeligen Füßen und irgendwann habe ich mich festgefahren.
Wäre ich älter, wäre vermutlich was Vernünftigeres herausgekommen.
Damals bekam ich auch gesagt: Steck die Energie in was Eigenes. Mach doch aus deinen FFs was Eigenes.
Ich habe es probiert. „MERREDITH“ ist das Furchtbarste, das ich jemals geschaffen habe.
So ein bisschen an meinen Fanfictions schrieb ich bis 2009. Danach gab ich diese Welt auf, weil ich eben jung und doof war. Sonst würde ich vermutlich immer noch daran arbeiten.
Aber das, was ich selbst an Weltenbau dazuerfunden hatte, hat sich dann irgendwie in mein Hirn rübergerettet und als ich anfing, Vampirgeschichten zu schreiben, war es da und wurde Teil des Ganzen.
Ohne Harry Potter hätte es mein halb Discovery-halb-geplottetes, auf mindestens 50 Bände angelegtes Vampirfranchise nicht in dieser Form gegeben.
Ohne Fanfiction hätte es das nie gegeben.
Einen Schreibratgeber habe ich übrigens nie gelesen. Ich halte einen Großteil davon für Kostenfallen.
Ich habe deinen Kommentar gerade im Spam-Ordner gefunden, wie auch immer der dort gelandet ist … Tut mir leid, dass du so lange auf die Bestätigung warten musstest!
In jedem Fall: vielen lieben Dank für deinen Kommentar! <3
Stimmt, das hatten wir und das habe ich auch nicht vergessen. Ich glaube, mein Problem ist die Mischung aus meiner Schreib- und Arbeitsweise und dem exzessiven Schreiben Fanfictions, die es so extrem machen. Ein Band meiner Trilogie hat bei mir im Schnitt 800k und die Prequel und ihre Folgeteile liegen alle so bei 200k, was mir sehr kurz vorkommt 😀
Finde ich gut, dass du deine Erfahrungen für dein jetziges Projekt verwenden konntest! Sollte ich eines Tages Lust haben, eine eigene Geschichte zu schreiben, so würde ich das auch versuchen. Manchmal überlege ich sogar meine Fanfictions so umzuschreiben, dass ich sie verkaufen könnte. Allerdings würde ihnen dann etwas Essentielles verloren gehen, da würde ich dann lieber etwas komplett Neues schaffen.
Mit meiner ersten Fantasywelt (damals war ich 17) ging es mir ähnlich, heute würde ich das auch ganz anders schreiben und besser ausbauen, aber mir fehlte damals einfach die Erfahrung. Trotzdem war es eine gute Übung. Und wenn ich es heute noch einmal anfassen würde, würde ich es besser machen. Wahrscheinlich wäre es mit einem Harry Potter Projekt ähnlich, falls du noch einmal Zeit und Lust auf diese Welt hast. Denn ich finde nicht, dass man für das Schreiben von Fanfictions zu alt sein kann. Man schreibt einfach nur anders, realistischer und mit weniger ooc, geshippe und sonstigen Schweinereien.
Schreibratgeber funktionieren nur, wenn es auf die eigene Arbeitsweise passt. Ich habe mir mal einen geholt, reingeschaut und danach nie wieder angefasst. Weil die Tipps einfach nicht auf mich zugeschnitten waren und weil es zum Teil wohl eher für Anfänger gedacht war. Allerdings sehe ich auch häufig, dass Anfänger sich auf Schreibratgeber stützen und dann Schwierigkeiten bekommen, weil es eben nicht auf ihre Arbeitsweise passt oder zu viele verschiedene Ratgeber sie verwirren. Da diskutiere ich meine Autorenprobleme lieber direkt mit anderen Autoren und tausche Erfahrungen aus 🙂
LG
Sonea
Puh, ich hatte schon Angst, du wärst irgendwie sauer wegen einer Aussage und hättest ihn darum nicht freigeschaltet, habe mich gar nicht getraut, nachzufragen.
Bin erleichtert, dass es „nur“ der Spamfilter war :D.
Also rein quantitativ bist du auch unter den Romanschreibern eher bei den Wälzerschreibern dabei :D. Meine Bücher kommen oft erst beim Überarbeiten wesentlich über 50k hinaus 😀
Ja, schreib lieber wirklich was ganz Neues, wenn es dich irgendwann reizt. Am Liebsten würde ich meine Versuche, meine FFs umzuwandeln, einfach nur verbrennen. Ich würde immer davon abraten, eben weil das Wichtige dann doch fehlen würde.
Ja, Weltenbau erfordert sowieso Übung und Ausdauer. Und oft auch den einen oder anderen Fehlversuch… Meine ersten Versuche waren mit 13. Du kannst dir die Qualität denken :D.
Ich nehme mir ja ganz fest vor, irgendwann die HP-Geschichte „Larissa“ zu beenden, die ich mal angefangen habe. Die Geschichte kann NUR als FF funktionieren und spielt nach Band 5. Mir fehlt es nur an Zeit und inzwischen ist mein Titel so viel weiter, dass ich von vorne anfangen müsste.
Aber ich mag die Geschichte noch immer. Auch wenn sie oberflächlich das Ship „Harry + OC“ und damit ein Klischee bedient. Aber da Larissa alles Mögliche ist, nur weder ich noch wie ich sein möchte… ^^
Meine Erfahrung mit Schreibratgebern geht in die Richtung „Wenn man sie braucht, kapiert man sie nicht. Wenn man sie kapiert, braucht man sie nicht“ – ich habe mich immer gewundert, was z.B. alle Ratgeber für ein Problem mit Adjektiven haben. Bis ich eine alte Geschichte von mir zur Hand nahm und feststellte, dass die so sehr davon wimmelt, dass es nicht mehr feierlich ist.
In dem Moment habe ich es kapiert.
Aber davor nutzte mir der Tipp aus einem Ratgeber nichts.
Und ja, wenn es nicht auf die eigene Arbeitsweise passt, nervt es eher…
LG,
Evanesca
Nein, keine Sorge 🙂 Das kann ich mir bei dir auch gar nicht vorstellen. Normalerweise schalte ich Kommentare noch am selben Tag frei. Wenn es mal länger dauert, sag bescheid. Trotzdem ist das mit dem Spam-Filter seltsam …
Ja, ich glaube sogar GRRM schreibt nicht ganz so dicke Wälzer. Trotzdem habe ich Leser, die einen Band meiner Trilogie an einem Wochenende lesen, wo ich mich echt frage, wie die das machen. Wie viel mehr wird ein Buch bei dir dann nach der Überarbeitung?
Ich glaube, selbst wenn ich etwas komplett neues schreiben würde, wäre das irgendwie von meinem Fanfictions inspiriert und wenn nur einer der Charaktere Eigenschaften meines Lieblingscharakters oder meines Antas hat. Irgendwo wird man immer inspiriert und da schon alles einmal dagewesen ist, kann man das Rad nicht mehr wirklich neuerfinden. Umschreiben, wie bei 50SoG würde ich jedoch nicht wollen, da ist die Ähnlichkeit zum Original einfach viel zu groß.
Ja, das kann ich mir denken 😀 Ich hatte mit 13 auch so meine verqueren Phantasien und Vorstellungen. Bei mir war das damals Star Wars und Star Trek, wo man ja auch wunderbar Weltenbau betreiben kann. Am schlimmsten war jedoch, wie ich mir die Charaktere zurechtgebogen habe, da bin ich echt froh, dass ich nicht die Ausdauer hatte, das aufzuschreiben 😀
Vielleicht würde es sich dann ja lohnen „Larissa“ noch einmal zu überarbeiten, bevor du sie zu Ende schreibst? Schließlich hast du dich seitdem auch weiterentwickelt und daher würde man der Geschichte vielleicht auch anmerken, wo du neu aufgesetzt hast.
Ich denke bei den vielen Schreibtipps, dass sie zu eindimensional gedacht bzw. nur für ein bestimmtes Problem zugeschnitten sind. Häufig lassen sie sich nicht allgemein anwenden. Dafür gibt es zu viele Arten von Geschichten und zu unterschiedliche Arbeitsweisen. Oder es sind Dinge, die ich eh schon tue.
LG
Sonea
Dann weiß ich bescheid <3.
Müsste man mal umrechnen. Mit "A Dance with Dragons" kann man jedenfalls prima Einbrecher erschlagen :P.
Kommt darauf an, es kann auch schon mal um 75% der ursprünglichen Länge zulegen oder sich fast verdoppeln.
Gestern habe ich meinen Erstlingroman an den Verlag zurückgeschickt, nachdem ich ihn nach Verlagslektorat überarbeitet habe. Mein Erstentwurf war 123 Seiten lang (oder in der Drehe). Das, was ich ihnen schickte, war bereits deutlich länger (200 irgendwas). Das, was sie gestern bekamen, war 305 Seiten lang (wobei da aber die Kürzungen noch nicht rausgerechnet sind). Du siehst, es sind… Maßstäbe :O.
Ich schreibe einfach immer viel weniger, als die Geschichte nötig hätte.
Ich glaube, wenn man sehr jung ist, versteht man Charaktere auch einfach nicht im selben Maße wie später. Ich habe jahrelang ein falsches Bild von Harry gehabt. Weil ich selbst einfach noch nicht so weit war. Vielleicht daher die vielen OOC-Fanfictions?
Meine waren am Anfang auch so.
Würde es sich eigentlich wirklich. Damals war es das Beste, was ich konnte. Heute… eher verbesserungswürdig. Aber andererseits blockiert es mich, zu überarbeiten, ehe ich fertig bin. Müsste schauen, wie ich das mache…
Stimmt! Wie dieses leidige "Keine Umgangssprache", das sich mit einem personellen Erzähler beißt :D.
LG,
Evanesca
Mir hat mal jemand gesagt, dass ein Band von GRRM so 350-400k hat. Aber da ich nur die englischen Taschenbücher habe, sieht das gar nicht nach viel aus 😀
Oh, das sind wirklich ganz andere Dimensionen! Bei mir ist es auch so, dass die Geschichte beim Überarbeiten immer länger wird, weil mir immer mehr einfällt, was noch unbedingt erzählt werden muss. Allerdings hat auch jeder meiner Erzählcharaktere noch eine eigene Storyline, die in einem Roman bei den weniger wichtigen Charas zu kurz kommen würde 😀 Und ich bin auch von vorne herein nicht minimalistisch.
Das denke ich auch. Mein Verständnis von Charakteren hat sich mit der Zeit auch verändert und diejenigen, die ich mit 13-14 gefangirlt habe, sehe ich heute auch mit anderen Augen. Es hat sicher auch etwas mit Reifungsprozess und Erfahrungswerten zu tun. Bei Fangirlobjekten kommt evtl. noch hinzu, dass man mehr dazu neigt, eigene Wunschvorstellungen in eine Figur zu interpretieren, egal ob das zu ihr passt oder nicht. Habe ich früher auch sehr exzessiv gemacht 😀
Oder, dass man eine Szene nicht mit der Beschreibung des Wetters anfangen soll. Ich nutze das öfter mal, um Stimmung zu erzeugen und bis jetzt hat sich noch niemand beschwert^^
LG
Sonea
Salü Lady Sonea,
Ich kenne das Gefühl, dass man wenn man nirgends so richtig dazugehört, und ich bewundere dich dafür, dass du das Ganze in Worte fassen kannst.
Super finde ich, dass du das Schreibst was dich bewegt! Über jedes neue Kapitel deines Fanfiktion Fantasy Epos freue ich mich sehr, auch wenn ich im Moment kaum Zeit finde, da ich mit Lernen für meine Hauswartprüfung beschäftigt bin, die im Oktober stattfindet.
Mid liäbä Grüäss us dä Schwyz wos hünsch schiffät (Mit lieben Grüssen aus der Schweiz wo es extrem stark regnet.)
Schwyzer
Hallo Schwyzer,
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Und es tut gut zu wissen, mit dem Gefühl nicht alleine zu sein. Zum Glück ist es bei mir nicht in allen Dingen der Fall, sonst hätte ich mir wohl schon längst die Kugel gegeben. Es ist nur frustrierend, wenn es ausgerechnet da ist, wo es einem viel bedeutet.
Ich wünsche dir viel Erfolg für deine Prüfung, auch wenn es bis Oktober noch ein wenig ist.
Leeve jrüß us d’r Stodt am Ring, wu et uch am rääne ist (Liebe Grüße aus der Stadt am Rhein, wo es auch regnet),
Lady Sonea
Meine liebe Lady Sonea, das Gefühl, welches du schilderst, kenne ich sehr gut. Sich nicht über eine Gruppe definieren zu können, sich als Außenseiter zu fühlen – das hat mich auch ziemlich lange belastet. Meine Therapeutin hat mal versucht, mir eine etwas andere Sichtweise auf dieses Thema zu geben: Nämlich die Aussage „Ich gehöre nirgendwo richtig hin“ in ihr Gegenteil zu verkehren. Ich habe Teile von allem in mir, kann mich überall anlehnen, aber bin trotzdem frei von Zwängen, die mir die Zugehörigkeit in eine Szene oder Gruppe auferlegen würde. Weißt du, was ich damit meine?
Hallo Nia,
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Ja, ich weiß was du meinst. Bei manchen Dingen gelingt mir das sogar. Das ist das, was ich mit dem Beispiel von meiner Arbeit meinte, dass ich zwar ich selbst geblieben und zugleich ein akzeptierter Teil des Ganzen bin. Schade ist es nur dann, wenn dieses Gefühl dort fehlt, wo es mir ganz besonders wichtig ist.
Nichtsdestotrotz werde ich einmal versuchen, das auch in Bezug auf mein Autorendasein so zu sehen, auch wenn mir das leider weiterhin keine echten Gleichgesinnten einbringen wird.
Liebe Grüße,
Lady Sonea
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich was schreiben soll und falls ja, was. Aber letztlich schadet ein Versuch vermutlich nicht und vielleicht führt schon die Tatsache, dass du überhaupt eine Reaktion bekommst dazu, dass du dich weniger allein fühlst.
Zum ersten: Für mich bist du eine richtige Autorin. Nicht weil du (sehr viel) schreibst, sondern weil du dir Gedanken darüber machst, was und wie du schreibst. Ich lese deine Artikel regelmäßig und obwohl oder gerade weil ich an meine Geschichten ganz anders rangehe, geben sie mir sehr viel. Es ist also Unsinn, dass du als Chaos-Discovery-Autorin anderen nichts geben könntest. Wenn deine Schreibcommunity das nicht erkannt hat, zeugt das von deren Ignoranz. Nicht von deiner Unfähigkeit.
Das du jetzt im Schreibmeer schreiben „darfst“ hat auch nichts mit Glück zu tun, sondern damit, dass andere das so sehen, wie ich. Du durchdenkst deine Figuren und ihre Beziehungen zueinander viel mehr, als andere das tun. Deine Artikel zum Magiesystem zeigen, dass du auch zu Weltenbau etwas zu sagen hast und du sagst ja selbst, dass du Sprachen und Regionen ausgebaut hast, die in den Büchern nur am Rande vorkommen. Auch da kannst du anderen etwas erzählen.
Zweiter Punkt: Du wunderst dich vielleicht, warum ich nichts zu Fanfiction gesagt habe. Das liegt daran, dass es in meinen Augen vollkommen egal ist, in welchem Genre jemand schreibt, ob er eigene Welten kreiert oder sich an vorgegebene Schauplätze (egal ob in der Realität existent oder anderen Schriftstellern erschaffen) bedient. Eine gute Geschichte ist eine gute Geschichte und wenn sie gut erzählt wird, ist sie doppelt gut.
Ich kann verstehen, dass du dich als Epen-Schreiberin unter den anderen FF-Schreibern relativ allein fühlst. Wenn sich seit der Zeit, als ich noch FFs zu LotR geschrieben habe, nichts grundlegendes geändert hat, benutzen die meisten Autoren die Fandoms höchstens als Folie für Mary Sues oder um irgendwelche Pairings auszuprobieren. Gut, manche Mary Sues werden episch, aber meist interessieren sie auch nur die Schreiberin.
In einem so jungem Fandom, wie deinem kommt noch der Altersschnitt dazu; du sagst ja selbst, dass du zu den Ältesten gehörst. Alles zusammen ergibt dann die Probleme, die du andeutest. Vermutlich würdest du in alten Fandoms, wie z. B. Star Wars, Star Treck oder auch LotR eher FF-Autoren finden, die ähnlich wie du ticken.
Dritter Punkt: Wo ich dir ganz entschieden widersprechen möchte ist, dass du keine „richtigen Bücher“ schreibst. Was bitte soll das sein, ein richtiges Buch. So gedruckt und mit Seiten? Ok, wenn das die Definition ist, schreibe ich auch keine richtigen Bücher. Was ich publizieren will, soll ausschließlich als eBook erscheinen. Mit anderen Worten: meine Geschichten sind genauso Daten, wie deine. Nichts physisches. Der einzige Unterschied: Ich will damit langfristig Geld verdienen. Einen Brotjob habe ich nämlich nicht und kann mir in meiner derzeitigen Situation auch keinen suchen.
Aber der Kostenfaktor kann es ja wohl nicht sein, was ein richtiges Buch ausmacht, oder? ^^ Für mich schreibst du sehr wohl richtige Bücher, die du auf deiner Internetseite veröffentlichst und dadurch freundlicherweise kostenlos zur Verfügung stellst.
Vierter Punkt: Was andere Autoren so machen, ist sehr unterschiedlich. Allgemein scheinen Autoren viel darüber zu reden, was sie machen. Aber dieser Eindruck wird möglicherweise auch durch die sozialen Netzwerke erzeugt, wo man logischerweise nur die Leute trifft, die gerne viel reden. Aber ich schätze, die anderen gibt es auch. Nur ist die Wahrscheinlichkeit, sie zu treffen, extrem gering.
Was ich damit ausdrücken will ist, dass du deine Einschätzung von dir nicht davon abhängig machen solltest, was andere auf FF.de, FB, Twitter, Snapchat oder was-weiß-ich schreiben. Du bist du und allein du entscheidest, was der für dich richtige Weg ist. Daran, dass du Autorin bist, ändert das gar nichts.
Was ich eigentlich sagen will ist: Für mich bist du kein Außenseiter. Ich nehme dich nicht als irgendwie seltsam oder gar minderwertig wahr, sondern finde interessant, was du tust und wie du es tust. Ich freue mich, wenn Beiträge von dir im WP-Reader oder in meiner Twitter-TL auftauchen. Für mich gehörst du einfach dazu.
Hallo Nike,
vielen lieben Dank für deinen Kommentar!
Und danke, dass du das so siehst. Es ist schön zu wissen, dass meine wirren Gedanken und Methoden für irgendetwas nütze sind. Wenn ich mich lange genug mit einem Thema auseinandersetze, wie ich das z.B. für die Artikel im Schreibmeer mache, dann kann ich meine Gedanken auch entsprechend ordnen und in verständliche Form bringen (du willst nicht wissen, wie lange ein Artikel bei mir braucht xD). Wenn dagegen jemand in einem Forum oder Twitter etwas fragt und ich der Person helfen könnte, dann brauche ich viel zu lange, um meine Gedanken in eine verständliche Form zu bringen, weil bei mir eben sehr viel über Intuition und Gefühl läuft. Das war auch in diesem besagten Schreibforum ein großes Problem. Bevor ich überhaupt eine Antwort auf die Reihe bekommen hatte, hatten schon zahlreiche andere geantwortet und (gefühlt) dazu ihre Schreibratgeber gezückt und sich darüber hinaus noch hilfreicher ausgedrückt, als ich es gekonnt hätte. Und wenn ich eine Antwort hinbekommen hatte, wurde die meistens ignoriert.
Das ist auf Dauer ziemlich frustrierend. Vielleicht kam auch hinzu, dass sich viele Anfänger an Schreibratgebern orientieren wollten und daher mit meinen Methoden nichts anfangen konnten. Die anderen Discovery Writer habe ich schließlich jenseits davon kennengelernt.
Als Ben mich fragte, ob ich beim Schreibmeer mitmachen will, hatte ich jede Hoffnung aufgegeben, jemals für ein Magazin schreiben zu können, weil sich bis dahin schon der Gedanke in mir manifestiert hatte, dass man als Fanfiction-Autorin nicht das Recht dazu hat, Schreibtipps zu geben, weil man keine eigenen Bücher schreibt und es arrogant wäre, es trotzdem zu tun. Ben und ich kannten uns damals nicht, er war durch den Tipp eines anderen Teammitglieds überhaupt auf mich aufmerksam geworden und die erste Zeit hatte ich das Gefühl, mich erst einmal beweisen zu müssen, weil sich die Artikel dort so anspruchsvoll lasen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie ich dem gerecht werden sollte. Dass ich es nur versucht habe, lag einzig daran, dass ich es so dringend wollte.
Ich weiß nicht, wie lange deine FF-Zeiten bei dir zurückliegen, aber da hat sich nicht viel geändert. In meinem Artikel bezog ich von der Fanfiction-Community auf der Seite, auf der ich meine Geschichten veröffentliche, wo sich im Forum Leute aus allen möglichen Fandoms tummeln. Dort habe ich versucht, mitzureden und habe dabei schnell festgestellt, dass Fortsetzungsgeschichten anscheinend als das empfunden werden, was ich in dem Artikel beschrieben habe. Tendenziell sind die Autoren durch die Fandoms weg ein gutes Stück jünger als ich, wobei es Fandoms gibt, in denen Mary Sues, Klischeeromanzen und seltsame Pairings stärker vertreten sind, als in anderen. Bei Star Trek z.B. ist es etwas besser glaube ich, wobei das sich durch die neuen Filme auch wieder etwas relativiert hat. In meinem Fandom ist der Altersdurchschnitt meines Wissens eher niedrig, was mir auch noch in anderer Hinsicht häufig Schwierigkeiten bereite, weil meine Geschichten nicht für Jugendliche ausgelegt sind. Aber das ist noch einmal ein anderes Thema.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Es ist gut möglich, dass es unter den Fanfiction-Autoren Epen-Schreiber gibt. Allerdings glaube ich, dass man sie lange suchen muss. Auf Fanfiktion.de bin ich bis jetzt noch keinem begegnet. Also mehrere Geschichten im selben Headcanon, Prequels, Spin-Offs etc schon, aber nicht in diesem Extrem. Was nicht heißt, dass es sie nicht vielleicht doch gibt.
Was ist für mich ein „richtiges“ Buch? Ein Buch, das publiziert wird und an dem man selbst die Urheberrechte hat, weil man sich nicht einer fremden Idee/Vorlage bedient, und mit dem man Geld verdienen kann. Dein Ebook würde für mich auch darunter fallen, weil ein Buch meines Erachtens nicht gedruckt werden muss, um ein Buch zu sein.
Danke für deine lieben Worte <3 Es kann gut sein, dass dieser Eindruck auch durch die sozialen Netzwerke entsteht und vielleicht verstecken die anderen sich. Nur kann ich für meinen Teil nur mit denen in Kontakt treten, die gerne reden, so dass dieser Eindruck zwangsläufig entsteht.
Ich finde es nur irgendwie schade, dass gefühlt jeder in irgendeiner Autoren-Community ist, andere treffen sich anscheinend regelmäßig auf irgendwelchen Messen und da weiß ich leider nicht, wie ich das Gefühl des Ausgeschlossenseins ändern kann, wenn ich zugleich weiß, dass ich dort nicht reinpassen würde. Sprich: Selbst, wenn ich dort wäre, würde ich nur Mitläufer sein, aber nicht meinen Platz ausfüllen, falls du verstehst, was ich meine. Und damit wäre ich dann wieder in einer Position, mit der ich mich in der Gruppe unwohl fühlen würde.
Danke <3 Es tut gut zu wissen, dass meine Beiträge anderen oder in diesem Fall dir etwas geben und dass ich für dich dazu gehöre.
Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,
Sonea