Nach dem Camp ist vor dem Camp

Die zwei Monate zwischen dem Camp-NaNoWriMo im April und dem im Juli sind irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Nach einem Camp stehen bei mir zahlreiche Dinge an, die über den Monat liegengeblieben sind, wie Blogartikel, Mails, kleinere Schreibprojekte und dem Korrekturlesen von Kapiteln meiner laufenden Geschichten, die bald mit Hochladen an der Reihe sind.

Vor dem Camp gibt es eine Phase der Vorbereitung, in der ich die während des Camps hochzuladenden Kapitel korrigiere, schreibe Blogartikel und Schreibmeer-Artikel vor. Will ich während des Camps schreiben, brauche ich zudem mindestens eine Woche, um das Projekt vorzubereiten, die bei Überarbeitungscamps glücklicherweise wegfällt.

Und nach dem Camp kommt erneut eine Phase mit ToDos und dergleichen, die ich nutze, um mich seelisch von dem Camp-Projekt auf das nächste Schreibprojekt umzukonfigurieren. Von Juli bis November und von November bis April lässt sich die Zeit besser für größere Schreibprojekte nutzen. In den zwei Monaten zwischen dem April-Camp und dem Juli-Camp ist das angesichts der Vor- und Nachbereitungsphase nahezu unmöglich.

Aber dieses Mal habe ich es trotzdem versucht.

Die Nachwehen des April-Camps

Nachdem ich Anfang Mai die letzten ToDos von ’Darker Than Black’ beendet hatte, habe ich die Mai-Kapitel von ’Die zwei Könige’ und ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ ein letztes Mal korrigiert und mich an die Bonuskapitel zu Ersterem gemacht. Für diese hatte ich bereits zahlreiche Szenen, die es nicht in die Geschichte geschafft haben. Aber ich habe auch einige neue Szenen geschrieben, die irgendwann einmal von Lesern als Dank das für das x-te Review oder für mein zu Beginn gestelltes Ratespiel oder einfach so gewünscht wurden. Dies sind hauptsächlich Szenen aus den Perspektiven von Akkarin und Marika, aber es ist auch eine dabei, die aus der Sicht meines Gastcharakters König Merins ist.

Außerdem habe ich mich im Mai an das zweite Kapitel meines Crossovers mit Voyager, Der Planet der schwarzen Magier, gemacht. Ende Mai war nämlich die Deadline. Dieses Mal hatte ich Schwierigkeiten, die Wortbegrenzung einzuhalten und habe statt der 3000 Wörter ca. 3300 Wörter gebraucht. Allerdings habe ich alles gekürzt, was ich kürzen konnte, ohne dass die Vorgaben für die zweite Runde oder die Charakterentwicklung darunter litten oder der Geschichte etwas Essentielles verlorenging. Da nehme ich 1-2 Punkte Abzug dann gerne in Kauf. Das Ergebnis von Runde 1 steht noch aus, aber vielleicht ist es auch ganz gut so. Denn je nach Bewertung wäre ich in Bezug auf das zweite Kapitel unsicher, was mir das Schreiben erschwert hätte.

Im Mai hatte ich außerdem zwei Wochen Schreiburlaub, die ich dazu genutzt habe, um wieder in Band 1 meiner Folgetrilogie ’Das Erbe der schwarzen Magier I – Die Königsmörderin’ einzusteigen. Nachdem ich die Geschichte seit letztem November nicht mehr angerührt hatte, musste ich erst einmal wieder reinkommen. Sowohl in die Geschichte, als auch in das Schreiben der noch fehlenden Szenen. Zwei Wochen lang habe ich (unterbrochen von dem Feinschliff der Wettbewerbsgeschichte) abwechselnd gelesen und Szenen geschrieben. Nach einem halben Jahr, in dem ich hauptsächlich überarbeitet habe, war es verdammt schwer, wieder ins Schreiben reinzukommen. Und als es in der zweiten Woche anfing, so richtig super zu laufen, hat mich eine Erkältung wieder aus dem Konzept gebracht, die ich heldenhaft rüber in die erste Arbeitswoche gerettet habe. In jener Woche lief dann schreibtechnisch nicht sehr viel. Dafür habe ich sie genutzt, um die Juni-Kapitel meiner laufenden Geschichten ein letztes Mal zu korrigieren.

Immerhin habe ich in der Zeit 14 Kapitel der Königsmörderin geschafft, mittlerweile bin ich bei Kapitel 17. Dass ich so viel geschafft habe, habe ich zum Teil auch der Jahreszeit zu verdanken. In der Zeit von Mitte Mai bis Ende Juli fällt es mir leicht, morgens um 4 Uhr aufzustehen und vor der Arbeit und dem Joggen zu schreiben. Es ist dunkel und die Welt schweigt und mein Kopf ist noch frei von der Reizüberflutung des Tages. Abends bin ich häufig abgelenkt und das Internet abzustellen hilft auch nur bedingt, wenn ich durch die übermäßige Wärme geplättet bin.

Wo ich Sorge hatte, dass frühes Aufstehen mit Katzen nicht funktioniert, weil sie dann Terror machen, bis sie ihr morgendliches Fressi bekommen, wurde ich zum Glück positiv überrascht. Sie haben gemaunzt und gebettelt, als ich mir meinen Tee gemacht habe (aber diese Unart legen sie mittlerweile jedes Mal an den Tag, kaum dass ich in der Küche bin, was von mir nur mit Ignoranz quittiert wird), sie haben eine Weile rumgetobt und bis auf einen oder zwei Tage, wo sie einfach nur wild waren, haben sie sich anschließend auf meinen Schoß gekuschelt.

Die NaNoPrep für Juli

Kaum fing der Juni an, geriet ich ins NaNo-Fieber. Denn ab dem 1. Juni kann man bereits sein Projekt für Juli anlegen und eine Cabin gründen. Natürlich habe ich sofort mein Projekt angelegt – Teil 3 meiner Akkarin-Trilogie, der den flapsigen Arbeitstitel ’50 Shades Of Akkarin Pt. III’ trägt, bis mir etwas Besseres einfällt. Die Cabin mit vielen lieben Menschen aus früheren Camps und von Twitter ist auch schon gegründet und ich bin sicher, das wird eine großartige Zeit.

Nächstes Wochenende werde ich mit der Planung der Geschichte beginnen, damit ich im Juli reibungslos schreiben kann. Dazu werde ich mir ’The High Lord’ als Ebook holen, weil das für das praktischer ist, wenn die Akkarin-Szenen aus seiner Sicht schreibe und erweitere. Denn wie ich sicher hier und da schon einmal erwähnt habe, spielt dieser Teil zum großen Teil während ’The High Lord’ und wie wir alle wissen, ist der Akkarin-Anteil in diesem Teil so hoch, dass man aus dem Fangirlen gar nicht mehr rauskommt.

Schwieriger als das Fangirlen wird jedoch zu überlegen, was zwischen den Akkarin-Szenen aus dem Original passieren soll, damit ich mit eine Outline von Kapiteln erstellen kann. Anders als bei meiner Trilogie, wo ich die Handlung den Charakteren überlassen kann, muss diese sich hier in die Handlung der Bücher einfügen.

Momentan genieße ich es jedoch noch, ein wenig an der Königsmörderin und den letzten Bonusszenen von ’Die zwei Könige’ zu arbeiten, nachdem ich vergangene Woche sämtliche Juni- und Juli-Kapitel beider Geschichten ein letztes Mal korrigiert habe. Die Bonusszenen sind inzwischen sogar fertig, ich muss nur noch einmal darüber lesen. Theoretisch steht noch das Märchen vom Nachtschatten aus, aber je nachdem, ob ich überhaupt eine zündende Idee habe, verschiebe ich das auf den Spätsommer.

Ausblick auf den Spätsommer

Nach dem Camp geht es dann wieder mit der Königsmörderin weiter. Das heißt, ich beginne noch einmal bei Kapitel 1 und überarbeite, was mir in den letzten Wochen aufgefallen ist, und ergänze weitere Szenen, bis ich irgendwann zu den Kapiteln komme, in denen ich mehr Szenen auffüllen muss. Wahrscheinlich werde ich in dieser Zeit auch mit dem Adventskalender beginnen, da dieser wegen des offiziellen NaNoWriMo im November bis Ende Oktober fertig sein muss.

Außerdem starten im Spätsommer und Herbst zwei neue Geschichten auf Fanfiktion.de:

  1. ’Die Bürde der schwarzen Magier III – Das Heiligtum von Yukai’ am 2. August mit dem Prolog und ab dem 9. August im Zwei-Wochen-Rhythmus.

  2. ’Darker Than Black’ als Teil 2 meiner Akkarin-Trilogie ab dem 18. Oktober, sofern ich die Geschichte nicht noch einmal abbreche, was ich wirklich nicht hoffe. Wie bei ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ werde ich hier jeden Samstag ein neues Kapitel veröffentlichen. (Oder manchmal auch erst sonntags)

Dass Teil 3 meiner Trilogie erst im August startet, bedeutet, dass im Juli die Bonuskapitel kommen. Diese sind für den 5. und 19. Juli eingeplant. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, weil das Camp im Juli das erste Camp ist, bei dem ich mit Katzen schreiben werde. Und ich habe noch nicht die geringste Ahnung, wie gut das funktionieren wird, da sie zuweilen sehr anstrengend sein können. Deswegen möchte ich mir nicht noch zusätzlichen emotionalen Stress durch den Start einer neuen Geschichte aufbürden. Dann lieber im August, wenn ich mit den Nerven sowieso durch bin und eine kleine Pause vom Schreiben brauche.

Warum ich die eine Geschichte alle zwei Wochen und die andere wöchentlich update, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen. Da sich an meiner persönlichen Situation nichts geändert hat und ich seitdem sogar noch zwei pelzige Mitbewohner bekommen habe, wird sich daran so bald auch nichts ändern, fürchte ich. Zudem würde ich selbst ohne den Brotjob meine Zeit nicht nur mit Schreiben füllen, sondern auch die Dinge tun, die durch das Schreiben häufig zu kurz kommen.

Ich hoffe, ihr könnt mir das nachsehen.

Das Schöne an den Schreibcamps ist, wie ich finde, dass man seine Schreibzeit besser einteilen kann. Ich weiß oft schon Monate bis ein Jahr vorher, was ich bei welchem Camp schreiben werde. Dementsprechend kann ich Überarbeitungszeiten und Zeiten für kleinere Projekte planen, so dass ich das Camp selbst zum exzessiven Schreiben nutzen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich dadurch weniger herumdümpele, weil ich meine begrenzte Zeit noch besser für mein Hobby verwenden kann.

Allerdings vergeht die Zeit auf diese Weise auch gefühlt schneller.