Nachdem ich euch gestern mit den Covern bombardiert und in der Zeit davor bei einigen von euch Andeutungen gemacht habe, dass Teil 2 meiner der Schwarze-Sonnen-Trilogie*, wie meine Trilogie über Akkarin jetzt offiziell heißt, fürchte ich, dass ich euch eine Erklärung schuldig bin.
Teil 2, der, um ins Namenskonzept zu passen, jetzt offiziell unter dem Titel ’Schwärzer als die Nacht’ läuft wird nicht wie geplant am 18. Oktober starten.
Der Grund ist folgender:
Vor ca. drei Wochen habe ich von einer der beiden Testleserinnen, denen ich die Geschichte schon geschickt hatte, das Feedback zu den ersten 10 Kapitelb bekommen, wobei sich herausstellte, dass noch einiges an der Geschichte getan werden muss. Beim Schreiben habe ich mich so sehr auf Akkarins Entwicklung konzentriert, dass mir dabei ein paar andere Dinge, die jedoch wichtig sind, um die Geschichte rund zu machen, durch die Lappen gegangen sind.
Das ist mir in dieser Form noch nie passiert und ich denke, das hat zum Teil auch mit meiner persönlichen Situation zu tun, als ich die Geschichte vergangenes Jahr schrieb. Weil ich bei Akkarin etwas heilen wollte, was ich bei einem anderen Menschen nicht heilen kann. Zudem war die Überarbeitung im April dank meines Stalkers eine regelrechte Katastrophe.
Daraufhin sagte ich der zweiten Testleserin, sie solle mit dem Lesen warten, bis ich die Anmerkungen übernommen habe – was sie zum Glück nicht getan hat. Eine weitere Meinung zu bekommen, war sehr hilfreich und ich bin den beiden Damen für ihre Arbeit und ihre Geduld in Bezug auf meinen Diskussionsbedarf zutiefst dankbar.
Also habe ich die vergangenen zweieinhalb Wochen mit der mittlerweile dritten Überarbeitung verbracht. Dieses Wochenende habe ich beiden noch einmal die ersten 10 Kapitel geschickt, weil ich unsicher war, ob ich sie nicht verschlimmbessert habe. Gerade in der ersten Woche der Überarbeitung hat mich das wiederholt in Selbstzweifel gestürzt. Ich habe mich gefragt, ob ich mit einer Geschichte über Akkarin an die Grenzen meines Schreibtalents stoße, oder ob ich in Wirklichkeit genauso schlimm bin, wie jene, über die ich mich so gerne im Stillen ärgere.
Bei ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ hatte und habe ich noch immer damit zu kämpfen, dass diese Geschichte nur sehr wenige Leser hat, obwohl mir jeder sagt, wie wichtig sie wäre, um Akkarins Entwicklung zu verstehen. Obwohl im Schnitt ca. 3,5 Reviews pro Kapitel, gibt es zahlreiche Herzenskapitel, die kein einziges Review bekommen haben. Und gerade bei diesen wäre es mir ganz besonders wichtig gewesen. Ich freue mich über jedes Review, das ich zu dieser Geschichte bekomme, und vor einem Jahr hätte ich niemals gedacht, dass diese Geschichte jemals so viele Reviews schafft. Dennoch ist die Verunsicherung bei jedem Herzenskapitel da, sorgt für Selbstzweifel und das in früheren Blogartikeln beschriebene Gefühl des Entblößtseins und bringt mich dazu, die Geschichte pausieren zu lassen, bevor ich daran kaputtgehe.
Auch in den letzten beiden Monaten war diese Verunsicherung wieder da. Ich war mehrfach kurz davor, die Geschichte erneut pausieren zu lassen, habe mich dann jedoch entschieden, sie weiter laufenzulassen und die paar Kapitel bis zum Ende irgendwie durchzuhalten.
Ich habe Angst, dass es bei ’Schwärzer als die Nacht’ ähnlich läuft. Auch diese Geschichte hat zahlreiche Herzenskapitel und ich habe bei ’Die Bürde der schwarzen Magier’ die Erfahrung gemacht, dass die Zahl der Leser zum 2. Teil hin abnimmt**. Ohne jetzt darüber philosophieren zu wollen, ob beide Geschichten in dieser Hinsicht überhaupt vergleichbar sind, macht mir das angesichts dessen, wie es bisher mit ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ gelaufen ist, Angst.
Und damit kommt auch das zutiefst unangenehme Gefühl des Entblößtseins zurück. Selbst wenn zwei Testleser die Geschichte nach abgeschlossener Überarbeitung für großartig befinden, würde ich mich noch immer gegenüber der Mehrheit der Leser entblößt fühlen.
Irgendwie scheint das jedoch vor allem ein Problem mit meiner Akkarin-Trilogie zu sein, während ich bei meiner Fortsetzung diese Furcht weniger verspüre. Vielleicht, weil die Geschichte um Akkarin für mich so viel persönlicher ist und meine Hochsensibilität hier ganz besonders zuschlägt.
Ich weiß, dass ich selbst nicht viel dagegen unternehmen kann. Ich kann nur versuchen, meine Geschichten so gut wie möglich zu schreiben. Für eine Geschichte, deren erster Teil bereits nur sehr wenige Leser hat, wären ooc-Charaktere und Logikfehler der sichere Tod. Und deswegen muss ich den Start von Teil 2 verschieben. So haben meine Testleser und ich genug Zeit und ich hoffe, dass diejenigen, die diese Geschichte wirklich lesen wollen, bereit sind, solange zu warten.
Der neue Termin für den Start von ’Schwärzer als die Nacht’ ist damit der 14. Januar 2017.
Auch wenn das drei Monate später als geplant ist, so hoffe ich sehr, dass sich das Warten für euch lohnt. Ich für meinen Teil werde jedenfalls alles daran setzen, die Geschichte bis dahin möglichst zu perfektionieren. Mehr als das und den einen oder anderen Teaser, um sie einem möglichst großen Publikum schmackhaft zu machen, kann ich nicht tun.
Ich bin niemand, der immer so tun kann, als hätte ich in Bezug auf das Veröffentlichen meiner Geschichten keine Sorgen und Ängste und als wäre alles shiny – dafür bin ich zu ehrlich. Auch wenn ich bei jedem neuen Kapitel so tue und Dinge wie die Aktion mit den Covern mein Selbstwertgefühl stärken. Die Angst ist immer da. Ich könnte sie euch verheimlichen, aber das würde dazu führen, dass ich Geschichten kommentarlos abbreche, was euch gegenüber nicht fair wäre. Außerdem habe ich durch den so entstehenden Konsens eine Chance zu erfahren, ob und wo das Problem liegt.
Und ich bin leider keine dieser Autoren, die es nicht kümmert, ob ihre Geschichten gelesen werden oder die kein Feedback dazu erhalten. Ich bin so sensibel, dass ich mich immer häufiger frage, ob es überhaupt eine gute Idee war, meine Geschichten zu veröffentlichen. Indem ich meine Geschichten veröffentliche, gebe ich etwas sehr Persönliches von mir preis. In vielen Fällen ist es erträglich, doch gerade bei meinem Lieblingscharakter spüre ich immer mehr, wie persönlich es ist. (Was paradox ist, weil es Sonea ist, mit der ich mich identifiziere, auch wenn ich mich in vielen von Akkarins Eigenschaften ebenso wiederfinde.)
Ich entschuldige mich bei allen, die sich darauf gefreut hatten, ’Schwärzer als die Nacht’ schon im Herbst zu lesen. Als Startzeitpunkt wäre der Herbst dieser Geschichte angemessen gewesen. Aber abgesehen von der Zeit, die meine Testleser brauchen, ist im November der offizielle NaNoWriMo und der Dezember ist sowieso immer viel zu kurz und zu stressig, als dass ich mich wegen einer Herzensgeschichte sorgen möchte.
Dennoch möchte ich an dieser Stelle allen Lesern von ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ sowie all jenen, die sich auf Teil 2 freuen, von Herzen danken <3
Eure Lady Sonea
* Auch unter dem flapsigen Arbeitstitel ’50 Shades Of Akkarin’ mit dem Hashtag #50SoA bekannt
** Die Gesamtzahl der Leser habt über die Jahre natürlich zugenommen und ich denke, dass manche sich nicht an Band 2 trauen, weil er etwas bei ihnen triggert, während die Geschichte bei wieder anderen auf Leselisten vergammelt. Die Favos sind für mich jedoch der einzige stichhaltige Anhaltspunkt in Bezug auf Leserzahl.
Um euch noch ein wenig Appetit auf die Geschichte zu machen, nerve ich euch hier noch einmal mit meinen Covern und einem kleinen erheiternden Ausschnitt aus ’Schwärzer als die Nacht’ zum Lesen. Dieser spielt kurz nachdem Lorlen zum Assistent des aktuellen Administrators wurde.
„Nun, wenn dem so ist, dann bekomme ich in der nächsten Zeit hoffentlich weniger Liebesbriefe und Heiratsanträge weitergeleitet“, versuchte Akkarin zu scherzen.
„Ich leite alles weiter, was an den Hohen Lord adressiert ist. Gerne auch in Kombination mit ’attraktiv’, ’gutaussehend’, ’ehrfurchtgebietend’ oder ’anbetungswürdig’.“
„Sollte jemals ein Brief in seiner Anschrift eines dieser Wörter in Kombination mit meinen Namen haben, so erwarte ich, dass du diesen Brief auf der Stelle verbrennst“, sagte Akkarin finster.
„Darf ich ihn vorher wenigstens öffnen und seinen Inhalt lesen?“
„Meinetwegen. Unter einer Bedingung.“
„Die da wäre?“
„Dass du niemandem gegenüber auch nur ein Wort darüber verlierst. Erst recht nicht gegenüber mir.“
„Besonders Letzteres könnte schwierig werden.“
[…]
„Noch immer keine Frau fürs Leben gefunden?“
Akkarin schrak aus seinen Gedanken. „Andauernd fragst du mich das. Allmählich glaube ich, du arbeitest an einem geheimen Plan, mich zu verkuppeln.“
„Dazu müsste ich dich öfter in den Palast begleiten, doch ich fürchte, es würde wieder damit enden, dass du erneut versuchst, mich zu verkuppeln.“
„Nur, um die Frauen von mir abzulenken. Ich habe begriffen, dass du kein Interesse an ihnen hast. Vielleicht kannst du verstehen, warum es mir ähnlich ergeht.“
Lorlen nickte. „So beharrlich, wie sie dir den Hof machen, wundert es mich dennoch, dass du nicht zumindest einem Abenteuer nachgegeben hast.“
„Und meinen Ruf schädige?“ Akkarin schüttelte den Kopf. „Damit wäre ich nicht nur der jüngste Hohe Lord in der Geschichte der Gilde, sondern auch der skandalöseste.“
Sein Freund lachte. „Nun, vielleicht würde das die Beliebtheit der Gilde steigern!“, rief er.
„Zumindest in Elyne.“
Hallo, ich schreibe hier zum ersten Mal einen Kommentar. Ich muss dir sagen, ich bin begeistert. Ich habe jetzt in kürzester Zeit den Spion, die zwei Könige und unter tausend schwarzen Sonnen gelesen. Einfach klasse. Lass dir von keinem was anderes einreden. Ich bin ein Riesen-Fan. Ich glaube, es gibt eine Menge Leute wie mich, die deine Geschichten lesen, aber keine Reviews schreiben. Lass dich nicht entmutigen.
Liebe Grüße
Sylvia
Hallo Sylvia,
Danke für deine lieben Worte und danke, dass du bisher so viel Freude an meinen Geschichten hattest! Ja, du hast recht, es gibt viele Leser, die keine Reviews schreiben. Ähnlich wie bei Büchern sind es ca. 1-2%, was bei Geschichten mit nur sehr wenigen Lesern wie z.B. U1000sS dann sehr deutlich merkt. Wo Romanautoren professionelle Lektoren haben und mit ihren Büchern Geld verdienen können, ist es für einen Fanfiction-Autor gleich doppelt frustrierend, wenn kein Feedback zurückkommt (was nicht heißt, dass ausbleibende Rezensionen für Romanautoren nicht auch frustrieren sind). Zum einen ist es der einzige „Lohn“, den man für eine Arbeit erhält, die von vielen Lesern als selbstverständlich hingenommen wird. Zum anderen weiß man nicht, wo man steht und ob die Geschichte überhaupt etwas taugt, wenn nichts oder nur ganz wenig/selten etwas zurückkommt. Um als Autor gut zu sein und um sich zu verbessern, ist dieses Wissen jedoch essentiell.
Liebe Grüße,
Lady Sonea