Der folgende Text ist meine eigene Erweiterung des Canons und daher mein geistiges Eigentum. Er basiert auf den wenigen Informationen, die man aus ’The Black Magician’ und ’The Magician’s Apprentice’ über Speichersteine erhält.

Speichersteine bestehen aus Qaernym. Dies ist ein Kristall, der einige Eigenschaften des irdischen Quarzes und der Mineralgruppe der Plutonite in sich vereint. In Sachaka und Duna ist er auch unter dem Namen Chakkrit bekannt. Auf dieser Seite findet ihr eine kurze Beschreibung des Stoffs, aus dem die Speichersteine sind, sowie seiner synthetischen Herstellung nach Lord Sadakane.

Natürliche Vorkommen

Qaernym ist vulkanischen Ursprungs und entsteht beim Abkühlen qaernymreicher Schmelzen. Daher wird er vorwiegend in Gebieten mit vulkanischer Aktivität gefunden. Insbesondere in der Aschenwüste bringt die Erde bis zu faustgroße Kristalle hervor. Die Duna sagen auch, dass die Kristalle aus dem ’Blut der Erde’ geboren werden, als welches sie die heiße Lava bezeichnen. Der Wert dieser Kristalle ist für die Duna in erster Linie spiritueller Natur, weil etwas so Weißes und Reines aus etwas mit einer solchen Zerstörungskraft entsteht.

 

Die Realität ist jedoch weit unspektakulärer und mit der Entstehung von Plutoniten vergleichbar. Dies sind magmatische Gesteine, die in sehr großen Tiefen bei hohen Temperaturen und großen Druck durch das langsame Abkühlen von Magma entstehen. Auf diese Weise können sich große Kristalle ausbilden. Durch Erosion gelangen diese schließlich an die Oberfläche, insbesondere in Gebieten mit hoher tektonischer oder vulkanischer Aktivität, wie in der Aschenwüste. Im Gegensatz zu irdischen Plutoniten besitzt Qaernym jedoch eine sehr klare Struktur mit hoher Symmetrie. Qaernym kristallisiert häufig beim Erkalten von Oberflächen-Lava, auf Grund der raschen Abkühlung können sich jedoch keine großen Kristalle ausbilden und der Kristall ist meist in anderen Gesteinen gebunden.

Doch auch in Gebirgen kann der Kristall in Gesteinsadern gefunden werden. Gebirge entstehen in Subduktionszonen, wo ähnliche Prozesse wie bei aktivem Vulkanismus für die Entstehung von Qaernym sorgen. Hier wird Qaernym außerdem auch über zahllose Mineralreaktionen während der Gesteinsmetamorphose abgebaut oder gebildet.

Kristalline & magische Eigenschaften

Qaernym ist ein sehr reiner Kristall. Seine Farbe ist weiß, kann jedoch durch Verunreinigungen und Fehler im Kristallgitter auch andere Farben annehmen. Qaernym-Kristalle zeichnen sich durch eine durchsichtige bis durchscheinende Transparenz mit glasartigem Glanz aus.

Die Kristallstruktur von Qaernym besitzt einige Eigenheiten, die ihn zu einem geeigneten Material machen, um Magie darin zu speichern. Abhängig von seiner Temperatur nimmt das Kristallgitter unterschiedliche Symmetrien an, die allesamt reversibel sind. Nur die trigonale Kristallstruktur, die sich bei niedrigen Temperaturen herausbildet, ist beständig. Dies bedeutet zugleich jedoch auch, dass der Kristall bei niedrigen Temperaturen keine Magie speichern kann, während seine Struktur bei höheren Temperaturen dies erlauben würde, jedoch zu Instabilität führen würde. Lord Sadakane fand in seinen Experimenten jedoch heraus, dass Qaernym in seiner hexagonalen Struktur, die er bei hohen Temperaturen annimmt, magisiert werden kann und dass diese Magisierung beim Erkalten erhalten bleibt, so dass ein Aufladen mit Magie bei niedrigen Temperaturen möglich ist.

Bei seiner natürlichen Entstehung wird Qaernym durch Prozesse, die durch das Magma in Gang gesetzt werden magisiert – sprich für Magie sensitiv gemacht. Da Qaernym sich auf Grund von Druck und Temperatur während dieses Prozesses in seiner hexgonalen Struktur befindet, bleibt diese Eigenschaft nach dem Erkalten bestehen.

Alternativ kann Qaernym in seinem hexagonalen Zustand direkt mit dem Blut eines Magiers magisiert werden.

Qaernym hat keine (ferro-)magnetischen Eigenschaften. Es ist ein Aberglaube, dass die Magisierung durch den Eisengehalt der Lava oder des menschlichen Blutes zustande kommt, denn dann könnte man die Magisierung der Speicherkristalle auch mit dem Blut eines Nichtmagiers vornehmen (bei Blutjuwelen ist der Fall etwas anderes gelagert, weil das Blut dem Glas eine menschliche Identität aufprägt). Beide Prozesse haben nichts miteinander gemein, führen jedoch zum selben Ergebnis. Hier bekommt die Bezeichnung, die die Duna der Lava geben, gleich eine doppelte Bedeutung.

Synthetische Herstellung

Natürlicher Qaernym ist nur schwer zu erhalten und bildet oft keinen idealen Kristall, weil natürlich gewachsene Kristalle Gas- und Flüssigkeitseinschlüsse aufweisen. Der in den Gebirgen gefundene Qaernym muss daher zunächst gereinigt werden. Nur die in der Aschenwüste entstehenden Kristalle weisen die nötige Reinheit auf, die sie zum Speichern von Magie befähigt.

Laut Lord Sadakane ist es jedoch möglich, die Kristalle zu züchten. Dazu wird pulverisierter Qaernym in eine magisierte Nährlösung gegeben, wo er sich unter hohen Temperaturen bis zur Sättigung auflöst. Dabei bildet sich Kieselsäure als Nebenprodukt. Durch Wärmekonvektion strömt die übersättigte Lösung in den oberen Teil des Brutbehälters, wo sie an Qaernym-Impfkristallen unter noch höherem Druck kristallisiert. Die abgekühlte Lösung sinkt wieder herab, nimmt Kieselsäure auf und steigt schließlich wieder nach oben. Durch diesen Kreislauf wächst der Kristall.

Der Wachstum zu faustgroßen Kristallen dauert mehr als drei Monate. Durch die Zugabe von Zusatzstoffen kann die Wachstumsgeschwindigkeit jedoch erhöht werden. Außerdem können Verunreinigungen für sogenannte wilde Speichersteine der Nährlösung gezielt zugefügt werden.

Ich möchte darauf hinweisen, dass dieser Text eine pseudo-wissenschaftliche Abhandlung über einen fiktiven Kristall ist und den ungefähren Wissensstand der Figuren in meiner Fanfiction widerspiegelt. Er soll jedoch keine wissenschaftliche Erklärung auf die Frage „Was ist Magie?“ liefern. Auch wenn ich von Natur aus wissen will, „was die Welt in ihrem Innersten zusammenhält“, bin nicht daran interessiert, das Mysterium der Magie zu ergründen, weil es dadurch für mich seine „Magie“ verlieren würde. Da ich Magie als ein reines Fantasy-Element betrachte, halte ich es für müßig, es mit den Mitteln der modernen Naturwissenschaften zu erklären. Das wäre, als würde man versuchen, Gott zu erklären. Die einzige Antwort, die ihr von mir je auf diese Frage bekommen werdet, lautet daher: „In einem Universum, in dem Magie existiert, ist diese eine fünfte der fundamentalen Wechselwirkungen Gravitation, Elektromagnetismus, starke und schwache Wechselwirkung.“ 

Ansonsten fühlt euch frei, in Magie zu interpretieren, was immer ihr wollt.

(2) Kommentare

  1. Sir Greycloak sagt:

    Danke für die ausführliche Beschreibung der Speichersteine. Ich muss zugeben, es war etwas trocken zu lesen (liegt aber ja in der Natur der Sache), dafür aber sehr informativ und konnte diverse Schleier des Unwissens beiseite fegen, die sich beim Lesen von „The Magician’s Apprentice“ aufgetan hatten 🙂

    1. sagt:

      Hey, Sir Greycloak! Das freut mich, dass meine festkörperphysikalischen Überlegungen dir Erleuchtung gebracht haben. In the „Magician’s Apprentice“ wird ja wirklich gar nichts dazu erwähnt, was echt schade ist, weil ich mir so selbst etwas für meiner FF überlegen musste. Und auch wenn die Abhandlung nur pseudo-wissenschaftlich ist, hatte ich doch den Anspruch, sie möglichst sachlich zu schreiben 😀
      LG, Lady Sonea

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