Monatsrückblick Februar – Karnevalseskapismus & Homecoming

Irgendwie ist der Februar einer dieser Monate, die viel zu schnell vergehen, und das nicht, weil er 2-3 Tage kürzer als die übrigen ist. Jetzt, wo ich den Monat Revue passieren lasse, fällt mir jedoch einiges ein, was sich in dieser Zeit in meinem Autorenleben getan hat. Insgesamt habe ich im Februar sogar recht viel geschafft, auch wenn ich insgesamt nicht so viele Kapitel überarbeitet habe, wie im Januar und Dezember. Aber Überarbeiten und eine Geschichte zu beenden ist eben mehr als nur Kapitel zu lesen und beim Lesen zu korrigieren.

Überarbeitungsstatus der ’Königsmörderin’

Auch diesen Monat konnte ich meinen Plan ein Kapitel pro Tag zu überarbeiten, nicht immer einhalten, was neben Arbeit und allgemeiner Müdigkeit auch davon abhängt, wie viel es bei einem Kapitel zu tun gibt. Da ich mich dem Ende nähere, gibt es in jedem Kapitel mehr zu tun, weil mehr Szenen angepasst oder aufgefüllt werden müssen. Die zweite Februar-Hälfte bestand weitgehend aus einer längeren ToDo-Liste für den Mittelteil, die vor dem Finale abgearbeitet werden wollte. Da ich nur die Mittagspausen und die zu kurzen Abende zur Verfügung hatte, zog sich das über eine Woche hin. Als ich anschließend mit den Folgekapiteln weitermachte, wurde mir schnell klar, dass für den weiteren Verlauf ein Brainstorming erforderlich war. Insbesondere für die Sachaka-Storyline, womit die letzte Februar-Woche dann auch gefüllt war.

Dazu listete ich zunächst sämtliche Szenen der betroffenen Erzählcharaktere nach Kapitel auf, wobei ich noch einige Unstimmigkeiten fand, die durch das Schreiben über einen längeren Zeitraum in die Story kommen. Auch kamen mir darüber ein paar Ideen für einen Hauptcharakter, der dort im letzten Drittel ins Spiel kommt. Einige Stelle musste ich ändern, um einen zusätzlichen, aber wichtigen Konflikt aufzubauen, wovon die Handlung um jenen Hauptcharakter jedoch sehr profitieren wird.

Die Ideen für die Sachaka-Storyline führten außerdem dazu, dass ein Gastcharakter einen wachsenden Anteil an der Story erhält: Mivara, ein Nebencharakter aus ’Yukai’, der in den bisher veröffentlichten Kapiteln bisher nur namentlich erwähnt wird. Gegen Ende von ’Yukai’ hat sie ein paar Szenen, die in mir den Wunsch erweckt haben, sie in der zweiten Trilogie erneut auftreten zu lassen. Denn Mivara ist ein ziemlich starker Charakter und hat – dem Discovery Writing sei Dank – inzwischen eine nicht unwichtige Rolle in der ’Königsmörderin’. Zugleich hat sie eine Art, die Menschen in ihrer Umgebung in den Wahnsinn zu treiben, und ihre Entwicklung gibt mir zugleich Ideen für Teil 2 und 3 dieser Trilogie.

Abgesehen von Mivara hatte ich schon sehr früh in diesem Monat eine kleine, aber böse Idee für den Endkampf, woran Lightbringer Schuld ist. Soll heißen: Das Buch hat mich darauf gebracht, so etwas zu schreiben. Was genau passiert, hat tatsächlich überhaupt nichts mit der Stelle aus Lightbringer zu tun, durch die ich überhaupt auf diese Idee gekommen bin.

Fragt besser nicht, wer da was angestellt hat.

Das vergangene Wochenende war dank eines halben Arbeitstages, eines Urlaubstages und eines rheinischen Feiertages ein langes, bei dem ich mich von dem mich umgebenden Wahnsinn abgeschottet und mich mit meiner Überarbeitung beschäftigt habe. Die ersten anderthalb Tage bestanden aus dem Geradeziehen der Sachaka-Handlung, wo noch einige kleinere Arbeiten zu erledigen waren und einem Kapitel, bei dem ein paar Stellen gekürzt werden mussten. Neben einem EDV-Problem, das mich einen Tag gekostet hat*, habe ich drei weitere Kapitel überarbeitet. Und am Montagmorgen beim Joggen hatte ich einen Ideenflash, der die Ereignisse vor dem Endkampf beschleunigt und zuspitzt, was mir mindestens zwei Kapitel mit langweiligen Vorbereitungen spart. Den gestrigen Vormittag verbrachte ich daher mit dem Schreiben zweier Szenen aus späteren Kapiteln, bevor ich mich wieder der aktuellen Stelle widmete. Dafür führte ich einen OC ein, der noch in derselben Szene heldenhaft draufging. Ja, es macht Spaß, eine Bitch zu sein.

Neue Testleserin

Auf meinen Monatsbericht vom Januar erhielt ich eine sehr liebe Mail einer Leserin, die mir in der Vergangenheit das eine oder andere Review geschrieben hatte. Wir mailten eine Weile hin und her, eins kam zum anderen und dann stellte sich heraus, dass sie gerne für mich testlesen würde. Nachdem eine Testleserin für längere Zeit ausfällt und ich eine andere gefeuert habe, war ich über diese ungeahnte Gelegenheit sehr glücklich. Auch sonst schien die Chemie zu stimmen und so gab ich ihr ein Kapitel aus Die zwei Könige als ’’Einstellungstest’’. Seitdem liest sie ’Yukai’ bzw. ist ab dem kommenden Kapitel 15 richtig eingestiegen, hatte aber auch noch die eine oder andere Kleinigkeit, die ich in den Kapiteln davor noch umsetzen könnte. Was ich wohl auch tun werde, sobald ich mit der Königsmörderin durch bin. Die ersten testgelesenen Kapitel kamen am Wochenende zurück und ich bin überaus zufrieden mit dieser Zusammenarbeit.

Meine Umfrage & das ewige Leid mit stagnierenden/rückläufigen Leserzahlen

Zur Monatsmitte wertete ich die Umfrage aus, die ich Anfang Januar zu Inhalten auf meinem Blog und in den Sozialen Medien gestellt habe. Sie enthielt außerdem einen Abschnitt für meine Leser. Die Teilnahme war trotz Verlinken auf Twitter, FB und den laufenden Geschichten auf FF.de enttäuschend gering. Tatsächlich war sie nur halb so rege, wie jene, die ich einst für mein ewiges Sorgenkind Unter tausend schwarzen Sonnen gemacht habe.

Diesen Monat kamen zwar 1-2 Story-Favos hinzu, und nachdem ich noch einmal etwas zu dem Thema zu Beginn der nächsten Kapitel meiner beiden laufenden Stories geschrieben habe, kamen auch mehr Reviews, aber erfahrungsgemäß flaut das dann wieder recht schnell ab. Der zweite Teil meiner Akkarin-Trilogie, Schwärzer als die Nacht, dümpelt bei 44 Story-Favos vor sich hin, was gerade mal ein Drittel der Leser von Teil 1 ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ ist. Mittlerweile wurde mir auch gesagt, dass die Story langweilig sei, weil man ja aus den Büchern schon weiß, was passiert, und ich glaubte, zwischen den Zeilen herauszulesen, dass Charakterentwicklung anscheinend weniger spannend/interessant/wichtig ist, als Action. Da weiß ich dann auch nicht mehr weiter. Immerhin weiß ich hier von drei Lesern, die von der Story und Akkarins bisheriger Entwicklung sehr angetan sind.

Irgendwie fällt mir immer mehr auf, wie sehr der Leserrückgang bei beiden laufenden Geschichten im krassen Gegensatz zu den Ansichten meiner Testleser steht, die ich allesamt für sehr kompetent halte. Und irgendwie ist das immer wieder ein kleiner Schlag ins Gesicht. Vor zwei Wochen war ich daher sehr knapp davor, endgültig das Handtuch zu werfen. Letztendlich habe ich mich dann doch entschieden, der Sache noch einmal eine Chance zu geben und habe entsprechend der Umfrage-Ergebnisse weitergemacht. So kann ich mir hinterher immerhin nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben. Angesichts des hohen persönlichen Stellenwerts dieser Geschichte bedeutet mir das viel.

Sonea, das Fangirl-Flittchen im Lesemodus

Mitte Februar an einem faulen Sonntag, an dem ich mich von den Folgen eines Metal-Konzerts erholen musste, habe ich das vierte Buch von Lightbringer ausgelesen. Und, oh, was habe ich Mr. Badass zum Ende hin wieder gefangirlt, sofern ich nicht gerade mit ihm gelitten habe! Eine ganze Woche lang hatte ich die heftigsten Entzugserscheinungen. Unfähig, sofort meinen Re-read von Black Magician zu beginnen, habe ich mein Lieblings-Jugendbuch (Feuer und Schierling von Diana Wynne Jones) nach mehr als zehn Jahren wieder gelesen. Es war wundervoll, das nach so langer Zeit wieder zu tun und ich war überwältigt, dass die ganze Magie von damals wieder da war.

Seit letzter Woche lese ich nun ’The Magicians’ Guild’, was sich am Anfang etwas zäh gestaltet hat, weil ich meinen Mr. Badass und die Seven Satrapies noch immer schmerzlich vermisse. Außerdem habe ich schon drei Logikfehler in der Rahmenhandlung entdeckt. Entweder mein Blick dafür wurde inzwischen geschärft oder ich lese dieses Mal unter einem Aspekt, bei dem mir das auffällt. (Jeder Lesedurchgang fand bisher unter anderen Kriterien statt.) Mittlerweile bin ich wieder in der Story drin und die Entzugserscheinungen von Mr. Badass haben sich auf einem erträglichen Niveau eingependelt. Ab Band zwei wird es vermutlich besser, weil dann Akkarin wieder häufiger auftritt. Überhaupt ist es jedes Mal ein bisschen, wie nach Hause zu kommen, wenn ich die Bücher lese. Ich war überrascht festzustellen, dass Dannyl mein Lieblingscharakter in Band 1 ist. Hier ist er ganz in seinem Element. Obwohl ich seine spätere Dynamik mit Tayend liebe, verliert er ein wenig dieses Badassige und seine jugendliche Durchtriebenheit, wenn er zum Botschafter wird. Ihm folgt übrigens seltsamerweise Lorlen, obwohl dieser hier kein Erzählcharakter ist. Aber ich mag seine souveränen Auftritte sehr.

Mehr zu den Logikfehlern gibt es bald in diesem Blog, wenn ich mich mit den Schwächen der Bücher beschäftige.

Wie schon im November habe ich einen erneuten Ausflug in das deutschsprachige Black Magician Fandom unternommen. Dieses Mal lese ich eine Geschichte aus den Anfängen des Fandoms, die trotz zahlreicher Reviews der zuvor gelesenen Geschichte an unterirdischer Qualität in nichts nachsteht. Über die Details werde ich mich nicht auslassen, möchte jedoch erwähnen, dass gelegentliche Negativbeispiele eine hervorragende Waffe gegen Selbstzweifel sind.

Was war sonst noch so los?

Nach einer Pause, die ich mir aus verschiedenen Gründen nehmen musste, habe ich wieder Aritkel für das Schreibmeer geschrieben. Diese kommen ab März raus.

Vergessen habe ich außerdem im letzten Monatsrückblick das Interview, das Bruno E. Thyke mit mir für seinen Augenschelm-Blog führte. Liegt vermutlich daran, dass es Ende Januar rauskam. Den unverschämten Kommentar, den ich dazu erhielt, habe ich allerdings nicht vergessen.

Außerdem habe ich eine sprachliche Überarbeitung von ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ angefangen, die ich bis zum April-Camp beenden will. Da die Kapitel kurz sind und nur einen Erzählcharakter haben, komme ich hier zum Glück schnell voran. Ich halte die sprachliche Überarbeitung für notwendig, weil sich mein Schreibstil mit der Zeit verändert hat und ich in meinen Kapiteln immer wieder Stellen finde, die umständlich oder unverständlich formuliert sind. Außerdem kann ich auf diese Weise all die Rückblenden in die Zeit von Lorlen und Akkarin als Novizen finden, die ich für mein Juli-Projekt brauchen werde.

Ausblick auf März und danach

Momentan sieht es gut damit aus, die ’Königmörderin’ bis zum Start des CampNaNoWriMos zu beenden, oder in den ersten Tagen nur noch mit den letzten ToDos beschäftigt zu sein. Direkt im Anschluss ist auf wie auch immer ’Der Zorn der schwarzen Sonnen’ an der Reihe. Weil ich gerade Zeit habe und die Zeit bis zum Herbst nutzen will, um Ideen für Band 2 von ’Das Erbe der schwarzen Magier’ auszubrüten, plane ich im Anschluss eine sprachliche Überarbeitung von ’Der Spion’ und ’Die zwei Könige’. Die Gelegenheit ist günstig, da außer dem Projekt für das Juli-Camp keine Projekte anstehen und beide Geschichten die sprachliche Überarbeitung bitter nötig haben.

*Aber jetzt weiß ich, in welcher Systemdatei man nachsehen muss, wenn eine Webseite nicht nur durch das entsprechende Tool, sondern dauerhaft blockiert ist. (fragt einfach nicht, was ich da angestellt habe).