Das verflixte siebte Jahr – Lady Soneas schriftstellerischer und fangirlischer Jahresrückblick 2016

Kennt ihr das? Ihr sagt euch xxxx wird euer Jahr und seid hinterher bitter enttäuscht? Etwas Derartiges dachte ich von 2015 und im Nachhinein denke ich mir nur Schwamm drüber und sagte mir: „2016 wird mein Jahr!“ Aber abgesehen davon, dass in diesem Jahr viele meiner Kindheitshelden und Berühmtheiten, die mein Leben lang einfach nur ’’da’’ waren, starben, war 2016 keine solche Katastrophe wie 2015, auch wenn es seine eigenen Tiefpunkte hatte.

Aber es gab auch viel Schönes. Und nicht zuletzt hatten Akkarin und ich im August unser Siebenjähr – äh, meine ’’Karriere’’ als Fanfiction-Autorin ging dieses Jahr in ihr siebtes Jahr. Und wie wir alle wissen, ist das siebte Jahr das Jahr, in dem alles passieren kann.

Ich bin sehr dankbar für die lieben Menschen, mit denen ich mich übers Schreiben und meine Autorenprobleme austauschen konnte. So auch für die lieben Menschen, die ich über meine Suche nach Testlesern kennenlernen durfte. Und ich bin dankbar für meine beiden Kätzchen Marika und Isara, die trotz einer wilden Anfangszeit einen Ruhepol in meinem Leben darstellen und immer dabei sind, wenn ich schreibe.

Insgesamt war 2016 vor allem ein Jahr der Überarbeitung. Vom finalen Korrekturlesen von ’Das Heiligtum von Yukai’ ging es fließend weiter zur Überarbeitung von ’Schwärzer als die Nacht’ (Teil 2 der Schwarze-Sonnen-Trilogie um Akkarin) im CampNaNoWriMo. Danach folgten im Mai/Juni die bisher geschriebenen Kapitel der ’Königsmörderin’ (Band 1 von ’Das Erbe der schwarzen Magier’). Diese unterbrach ich jedoch gegen Ende Juni zugunsten der Vorbereitung des nächsten CampNaNoWriMo, in dem ich den dritten Teil der Schwarze-Sonnen-Trilogie schrieb, der schon bald seinen flapsigen Arbeitstitel ’50 Shades of Akkarin III’ in den epischen Titel ’Der Zorn der schwarzen Sonnen’ tauschte.

Das Juli-Camp ist jedes Jahr mein persönliches Jahreshighlight, was auch dieses Jahr so war. Zumindest bis auf das letzte Wochenende, an dem ich Akkarins Tod schreiben musste – für mich eine sehr schmerzhafte Erfahrung, zur Erhaltung meines Headcanons jedoch absolut notwendig. ’Der Zorn der schwarzen Sonnen’ spielt während ’The High Lord’ mit einigen Kapiteln davor und danach. Es war eine kleine Herausforderung, die zahlreichen Akkarin-Szenen aus dem Buch nicht einfach nur die Geschichte zu kopieren, sondern Akkarins eigene Geschichte daraus zu machen. Ob mir das gelungen ist, werde ich sehen, wenn ich die Story im nächsten April-Camp überarbeite.

NaNo-Prep an einem verregneten Sonntagnachmittag

Mitte Juli fiel mir plötzlich siedendheiß ein, dass ich noch Testleser für ’Yukai’ brauche, dessen Start Anfang August war. Zu fragen, hat mich sehr viel Überwindung gekostet, weil ich kein Mensch bin, der gerne um Hilfe bittet. Die Zahl der Interessenten war indes überwältigend und ich habe gleich noch Testleser für ’Schwärzer als die Nacht’ mitrekrutiert, weil mir Akkarins Geschichte ein persönliches Anliegen ist und ich seine Entwicklung nach Sachaka nicht vermurksen will, was in einer erneuten Überarbeitung und der Geschichte im August resultierte. Meine Testleserinnen empfanden die Punkte nur als Peanuts, aber ich konnte das angesichts meiner perfektionistischen Veranlagung nicht so stehenlasen.

Danach ging es mit großen Schritten mit der NaNoPrep für November weiter. Sämtliche geschriebenen Kapitel der ’Königsmörderin’ mussten überarbeitet werden und ich wollte möglichst viele fehlende Szenen auffüllen, bevor ich im November das letzte Drittel schreibe. Angesichts der zweimonatigen Unterbrechung fing ich noch einmal von vorne an. Zuvor schob ich noch mein Adventskalenderprojekt #blackmagicXmas2016 ein, in dem die Freundschaft von Akkarin und Lorlen in 24 Drabbles von ihrem ersten Tag an der Universität bis zu Lorlens Tod thematisiert werden sollte.

Parallel dazu dachte ich mir angelehnt an die Selfpublisher, die ich über Twitter kenne, eine Marketing-Strategie aus. Der Grund dafür war, dass ab Juli/August die Leserzahlen mit einem Mal schwanden und ich ungewöhnlich viele Story- und Autoren-Favos verlor. Und auch die Klicks sanken. Um meine fangirlbasierte Propaganda zu verbreiten, bastelte ich Cover und Bilder mit Zitaten aus den Büchern und meinen Geschichten, wurde auf meiner Facebook-Seite aktiver und machte Cosplay-Autorenfotos von mir als Sonea. So wirklich funktioniert hat die ganze Aktion jedoch nicht. Meine Stats auf Fanfiktion.de stagnieren weiterhin. Die damit verbundene Erkenntnis, dass ich nicht alle Fans der Bücher erreichen kann, weil die meisten ’’klassische’’ Fanfiction vorziehen, frustrierte mich zusätzlich.

Nach so langer Schreibpause kam ich im Herbst nur langsam mit dem Auffüllen den fehlenden Szenen der ’Königsmörderin’ vorwärts. Zugleich war ich jedoch regelrecht geflasht, wie gut sich die Rohfassung liest, die ich größtenteils im November 2015 runterschmiert hatte. Und das lag nicht nur an Akkarin, obwohl ich wirklich sehr von seiner Umsetzung angetan war. Aus Zeitmangel las ich schließlich die verbleibenden Kapitel und machte mir Stichpunkte zu den Szenen, die noch geschrieben werden müssen. Durch meine Tweets zu der Serie Spartacus, brachte eine Leserin mich zudem auf die Idee, einen Charakter einzubauen, der eine Hommage an Drago ist, den ich selbst auch sehr gerne mag. Was mit einer ganz kleinen Idee begann, zieht sich nun als Storyline durch die gesamte zweite Trilogie und ich freue mich schon darauf, daran weiterzuschreiben.

Der November wurde episch. Ich kam zwar nicht wieder an meine 240k vom Vorjahr, aber mit 225k, die mir fast die ganze Zeit aus den Fingern flossen, war ich sehr viel effektiver, als ich mit zwei Katzen erwartet habe. Das Resultat bestand in 225k, durchgedrehten Charakteren, einer Rohfassung der Königsmörderin, die nun kurz vor dem großen Finale steht und die mir so aus den Fingern floss. Und darauf bin ich sehr stolz.

Im Dezember folgte dann noch mein Adventskalender ’Eine Freundschaft in 24 Drabbles’, als Geschenk an meine Leser. Leider lief es dieses Mal nicht ganz so gut wie im Vorjahr. Von meinen Stammlesern konnte sich nur ein kleiner Teil für den Kalender begeistern. Ich vermute, dass sowohl der eher seichte Beginn (Akkarin und Lorlen als Novizen) als auch der spätere tragische Verlauf daran schuld waren, was nicht jeder in der Weihnachtszeit lesen mag. In jedem Fall ist es immer ein wenig schade, wenn ich anderen eine Freude machen will und das Interesse so gering ist. Ähnlich erging es mir auch mit meiner Halloween Badfic ’Bad Romance’. Das Thema, das Unpairing Sonea/Regin, hatte sich ein Jahr zuvor eine Leserin meines damaligen Adventskalender für das Review Nr. 666 gewünscht. Abgesehen davon, dass der Humor nur eine Handvoll Leute getroffen hat, hasst sie mich vermutlich nun.

Außerdem nahm ich im Dezember an einem #Projekt24, dem Adventskalenderprojekt der Schreibmeer-Kollegen Evanesca Feuerblut und Florian Waldner teil. Es war für mich eine ziemliche Ehre, dort mitmachen zu dürfen, auch wenn ich mit dem, was ich da fabriziert habe, nicht allzu glücklich bin, weil meine Stärke nun einmal nicht die freien Werke, sondern die Fanfictions zu Black Magician sind.

Tiefpunkte

Neben den kleineren Tiefpunkten in Form von Adventskalender und Badfic verhauen, gab es noch einige größere Tiefpunkte.

  • Erneute Pause von ’Unter tausend schwarzen Sonnen’ Anfang des Jahres. Im August/September habe ich es nur unter Bauchschmerzen bis zum bitteren Ende durchgezogen. Damals bekam ich den Tipp, unter jedem Kapitel ein paar Fragen an die Leser zu richten. Für eine Weile hat dies gut funktioniert, doch inzwischen scheint es eher, als wären die Fragen irritierend, obwohl ich wiederholt erwähnt habe, dass sie optional sind, was mich ein wenig ratlos zurücklässt.
  • Die Erkenntnis, dass ich die Mehrheit der Fans mit meinen Geschichten nicht erreichen kann, weil sie sich nur für klassische Fanfictions interessieren.
  • Die Geschichte mit dem Stalker, die mich über mehrere Monate in Atem gehalten und blockiert hat. Das April-Camp war deswegen ein einziges Desaster und manchmal merke ich, wie es mich noch immer verfolgt.

Dinge, wo ich 2016 mutig war:

  • Diverse kontroverse Blogartikel, insbesondere zur Beziehung von Sonea und Akkarin
  • Meine Testlesersuche
  • Werbung für meine Geschichten zu machen
  • Die Cosplay-Aktion
  • Die Blogreihe Soneas Sumikränzchen, wo ich über meine persönliche Beziehung zu den Büchern und Charakteren erzähle.

Dinge, die mir 2016 das Hirn ruinierten:

So absurd es klingt, hin und wieder passieren Dinge, die mein Fangirlherz und damit meine Fähigkeit zu schreiben, sabotieren und mich in den Wahnsinn treiben. Und damit meine ich nicht Charaktere mit exzessivem Eigenleben, sondern äußere Einflüsse, die jenseits von gut und böse sind. Und diese durften in diesem verflixten siebten Jahr neben den Tiefpunkten nicht fehlen:

  • Schlechte Fanfictions in Black Magician Fandom – ich wollte nur einen Blick reinwerfen und blieb dann an einer Geschichte kleben, die so unterirdisch war, dass ich bis heute nicht weiß, ob es die Faszination des Grauens oder eine starke, latente Ausprägung des Masochismus ist.
  • Der offizielle NaNoWriMo inklusive des Shipper-Threads – mit zu wenig Schlaf und Badfics eine tödliche Mischung.
  • Die Lightbringer-Reihe von Brent Weeks – eigentlich ein Wahnsinn im positiven Sinne, aber die Bücher flashen mich gerade so sehr, dass es alles andere in den Schatten stellt. Wofür Canavan eine ganze Trilogie braucht, brauchte es hier nur ein Buch. Und das ist für mich verdammt gewöhnungsbedürftig. Aber hey, es ist schließlich das verflixte siebte Jahr, da ist alles möglich.

So wirklich ’’mein’’ Jahr war 2016 nicht, aber es war trotz aller Irrungen und Wirrungen, Stalkern und Badfics kein übles Jahr mit Höhen und Tiefen, Autorenproblemen, Schreibwahnsinn und exzessivem Gefangirle und mindestens 500k Wörtern. Und ich bin gespannt, was das nächste Jahr bringt.

Ausblick auf 2017

  • bis Ende März: Überarbeiten und Beenden der Rohfassung von ’Die Königsmörderin’
  • April: Überarbeitung von ’Der Zorn der schwarzen Sonnen’ im CampNaNoWriMo. Dazu werde ich im März einen Re-read von Black Magician starten.
  • Mai/Juni: ggf. weitere Arbeiten an der Königsmörderin
  • Juli: Longfic über Akkarin und Lorlen als Novizen beim CampNaNoWriMo
  • den Rest des Jahres: Mit Band 2 von ’Das Erbe der schwarzen Magier’ beginnen und im November exzessiv daran schreiben.
  • Alternativplan, sollte ich bis April mit der ’Königmörderin’ nicht fertig sein, weil eine gewisse Buchreihe mich sowohl vom Überarbeiten als auch vom Re-read von Black Magician abhält: Die Story im Camp beenden und die Überarbeitung des ’Zorn der schwarzen Sonnen’ einen der Sommermonate verschieben.
  • und ansonsten hoffen, dass ich nicht auf Abwege gerade, mir das Hirn komplett wegfangirle und anfange, eine umfangreiche und nach Möglichkeit epische Fanfiction zu Lightbringer schreibe.

Ich wünsche euch einen guten Rutsch nach 2017 und dass eure Pläne und Wünsche in Erfüllung gehen!  <3

Wenn sie uns nicht beachtet, können wir auch ruhig faul sein.

 

(1) Kommentar

  1. Zuerst einmal hoffe ich, dass deine Pläne und Wünsche für 2017 sich ebenso erfüllen wie auch Erfolg bringen werden!

    Und dann muss ich dir doch noch einmal eine Rückmeldung zu deiner Geschichte für das #Projekt24 geben. Ich fand sie wirklich, wirklich gelungen und kann nur betonen, dass, vielleicht auch entgegen deiner persönlichen Wahrnehmung, auch das Verfassen von „freien“ Texten etwas ist, das du sehr gut kannst! Stell‘ dein Licht nicht unter den Scheffel :-).

    Liebe Grüße und einen Guten Rutsch!

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